Sonntagabend
Ein Bericht von Miriam Laake, die heute mit Andreas Steinhof auf die Straße gegangen ist.
An diesem Sonntagabend holte mich Andreas gegen 19 Uhr ab und wir fuhren nach Bochum, um an einer Stelle nach Obdachlosen zu schauen, wo Holger und
Andreas schon einmal welche angetroffen hatten.
Auf dem Weg dort hin hielten wir wie immer die Augen offen und Andreas sah einen Mann mittleren Alters den wir ansprachen. Er hieß Hans-Peter und erzählte uns
das er vor 3 Tagen aus Bosnien-Herzegowina zurück gekommen sei. Zurück in seiner alten Heimat Bochum lebte er nun mit nichts hier auf der Straße.
Wir fragten ihn wo er zur Zeit übernachtete und er sagte er suche sich schon einen
Unterschlupf. Auf die Frage ob er einen Schlafsack gebrauchen könnte leuchteten seine Augen und er antwortete mit „Ja, sehr gerne“ . Wir gaben ihm einen TOM und einen nagelneuen Schlafsack.
Da es nach Regen aussah legten wir noch ein Regencape oben drauf und erklärten ihm was Unsichtbar e.V. so macht. Auch sagten wir ihm das er jederzeit anrufen könnte wenn er Hilfe benötigt.
Er bedankte sich sehr freundlich und sagte er würde die Sachen und unsere Arbeit sehr schätzen.
Ganz in der Nähe trafen wir dann auf einen der Obdachlosen, nach denen wir schauen wollten.
Heute hatte Werner einen Kumpel dabei und sie saßen an einer Bushaltestelle. Wir fragten wie es ihnen so ginge und ob sie Hunger hätten.
Den Umständen entsprechend, noch ist es ja trocken. Sie hatten beide keinen Hunger und erzählten ein bisschen von ihrem Alltag.
Der Kumpel von Werner trug sehr kaputte Schuhe, worauf hin wir ihm ein paar neue Anboten, die er gerne annahm und sofort anprobierte. Wir fragten ihn ob er auch ein TOM gebrauchen könne und er nahm es dankbar an.
Die beiden wünschten sich nur eins ein Zigarillo. Da wir ja beide Nichtraucher sind, kaufte ich ihnen im nahegelegenen Kiosk eine Schachtel. Sie bedankten sich und wir verabschiedeten uns.
Weiter fuhren wir über Hattingen ein paar Stellen ab, wo wir heute keine Obdachlosen antrafen.
Dann ging es weiter nach Gevelsberg wo wir ein paar Plätze anfuhren und auch zu Fuß aufsuchten, aber heute niemanden antrafen.
Weiter fuhren wir zu dem Ort an dem uns vor einigen Wochen eine obdachlose Frau gemeldet wurde. Auch sie trafen wir heute nicht an, aber legten ihr eine Karte von Unsichtbar e.V. an ihren Platz.
Vielleicht meldet sie sich ja mal wenn sie etwas benötigt.