Einmal alles bitte….
Ein Ereignisprotokol von Miriam Laake
- Heute Abend fuhren Holger und ich eine Tour durch Wuppertal. Zuerst fuhren wir durch Oberbarmen und Barmen, wo außer Sperrmülljäger nicht viel zu sehen war.
Danach fuhren wir nach Elberfeld, wo wir im Luisenviertel auf einen uns bekannten Obdachlosen trafen. Andy lebt schon seit knapp über 1 Jahr auf der Straße. Er freute sich riesig über 1 TOM (Tasche für Obdachlose Menschen) und Wasser. Als wir ihn fragten ob er Hunger hätte, bejahte er dieses und sagte das er sehr froh wäre wenn wir ihm was zu Essen besorgen könnten, da er nicht so gut zu Fuß sei und zeigte auf seinen Rollstuhl. Wir fragten worauf er Appetit hätte und er antwortete es sei ihm egal Hauptsache es sättigt. So fuhren wir also die Imbissbuden ab bis wir eine offene fanden. Während wir anstanden sprach uns ein Obdachloser an und bat uns um Kleingeld für etwas zu Essen. Darauf hin fragten wir, was er gerne haben würde und er sagte ein Döner wäre toll, aber Hauptsache was warmes. Da orderten wir den Döner und eine Softdrink für den jungen Mann noch nach. Die Wartezeit verflog, denn der Mann namens Simon erzählte uns, das er seit 13 Jahren auf der Straße lebte dem Alkohol und Drogen abgeschworen hätte und sich sehr freut das es so hilfsbereite Menschen gäbe und er jetzt froh sei endlich seine erste warme Mahlzeit seit Tagen zu bekommen. Nach dem er uns auch von seiner Schlafsituation berichtet hatte und das er oft frieren würde gab Holger ihm noch einen besonders warmen Schlafsack und eine TOM.
Mit einem „Bleib gesund „
verabschiedeten wir uns und brachten Andy sein Essen. Er strahlte und sagte wir seien einfach „Engel“ für ihn.
Wir fuhren weiter durch Elberfeld-Mitte wo wir eine Obdachlose Frau ansprachen, die vor sich etwas hinbrabbelte und weg lief. Sie wollte von uns leider keine Hilfe.
Nach dem wir noch einem Passanten eine Wegbeschreibung gegeben hatten fuhren wir noch nach Wichlinghausen und durch Schwelm, wo wir heute auf keine Obdachlosen trafen. Dann hieß es auch für uns einmuckeln, Schlafenszeit und dankbar sein im warmen, sicheren Bett mit Dach über Kopf zu schlafen. Ohne darüber nachzudenken wo bekomme ich meine nächste warme Mahlzeit her.
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