Euch schickt der Himmel
Heute sind Jens und ich eine Tour gefahren.
Unser erstes Ziel war Hattingen, danach ging es nach Bochum, mal wieder zu den Damen und Herren an den Bahnhof, mal Hallo sagen und fragen, wie es so geht!?
Als wir ankamen, trauten wir unseren Augen nicht. Da langen und saßen 12 obdachlose Menschen, die einen waren wach, die anderen schliefen.
Noch bevor wir hallo sagen konnten, sprach uns einer von ihnen an und sagte – euch schickt der Himmel, wodrauf ich antwortete, dass wir zwar nicht von soweit herkommen aber trotzdem gerne helfen würden, wenn wir können.
In der U-Bahn Station, lag wohl noch ein weiterer Herr, der stark alkoholisiert war und zudem noch Tabletten genommen hatte und er habe kein Handy, um den Krankenwagen zu holen, welches wir dann übernahmen und die freundlichen Einsatzkräfte, der Feuerwehr Bochum brauchten auch gar nicht lange und kamen, sahen und nahmen den Herrn mit.
Das war glaube ich auch gut so, denn gut sah er in keinster Weise aus. Wir wünschen gute Besserung!
Nachdem wir uns dann noch ein bisschen mit den anderen Menschen dort unterhielten, verabschiedeten wir uns und fuhren weiter.
Niemand von ihnen brauchte heute einen Schlafsack oder einen TOM – die Worte, die wir mit ihnen austauschten, reichten heute.
Auf dem Rückweg sind wir noch nach Langendreer und danach einmal durch Witten.
Im Augenwinkel sah ich einen Herrn – wir drehten um und fragten, ob wir helfen können!?
Über einen Schlafsack würde er sich freuen und es gab einen Schlafsack und obendrauf noch einen TOM – seine Blicke schienen ganz viele Fragezeichen aufzuzeigen.
Ob wir mit noch was helfen können, fragte ich ihn und er schaute mich an und fragte, wieso, warum – weshalb und was er dafür tun müsste und warum wir ihm einfach was schenken?
Soll ich das Auto waschen, fragte er – was ich allerdings verneinte und sagte, er muss uns nichts dafür zurückgeben, wir machen das gerne und wenn er noch was brauchen würde, soll er es ruhig sagen.
Eine Isomatte vielleicht, fragte er?
Klar – Isomatte – Auto auf – Isomatte überreicht.
Ich bin sprachlos, was soll ich sagen, sagte er – ich bin ein Pole und ich kenne das nicht so, wir haben gelernt – wenn man uns etwas gibt, müssen wir auch etwas zurückgeben.
Cool sagte ich und reichte ihm eine Visitenkarte von uns und sagte, wenn er noch was braucht soll er uns anrufen, damit würde er uns eine Freude machen und wir könnten ihm vielleicht auch noch eine Freude machen, somit ist uns beiden geholfen!
Sein Telefon ist kaputt, er kann nicht anrufen!
Ich schaute ihn an und sagte – auch das ist kein Problem – Jens machte die Tür auf und reichte mir ein Handy aus dem Auto – hier sagte ich – deine alte Karte rein und wenn was ist anrufen.
Das war glaube ich der Moment, in dem er sprachlos wurde und er versuchte mit seinen Händen zu reden, weil im nicht mehr eingefallen ist.
Alles gut sagte ich – wenn was ist, dann ruf an und er fragte.
Kommt ihr dann wirklich?
Und ich sagte – klar was wir versprechen, halten wir – melde dich und wir kommen!
Bis auf, das sagte, dass er nicht mehr weiß, was er sagen soll, kam noch ein leises Danke über seine Lippen und wir verabschiedeten uns auch von dieser Stelle und machten uns auf dem Heimweg.
Ich wünsche euch allen eine gute Nacht