Heute hatten wir zwei Touren – ein Auto – zwei Begleiter
Heute hatten wir zwei Touren – ein Auto – zwei Begleiter
Aus Hagen bekamen wir eine Meldung, der wir (im ersten Stepp begleitete mich Jan ) am etwas früheren Abend nachgegangen sind.
Den obdachlosen Herrn trafen wir auch an und es ging ihm seiner Aussage nach gut – haben wollte er aber nichts und wir konnten der Person, die uns den Herrn gemeldet hatte, eine Sorge nehmen, dass es ihm nicht gut gehen würde.
Danach haben wir noch eine kleine Runde gedreht und sind wieder nach Hause.
Aber das sollte er der Anfang sein, denn es wird in die Nacht hinein bekanntlich noch kälter und dann machte ich mir Sorgen und spielte mit dem Gedanken, eine weitere Runde zu drehen.
Diesmal begleitete mich Andreas Steinhof, der nach seiner Spätschicht, kurz zu Hause Hallo sagte und sich dann mit mir auf den Weg machte.
Wir schauten nochmal erneut nach der Person, die mittlerweile schlief und danach noch nach einem Herrn, nach dem wir in den letzten Tagen auch schon mehrmals geschaut hatten – auch da war schon der Schlaf eingeläutet und wir schauten kurz nach, ob alle in Ordnung ist und fuhren dann weiter.
Es ist nicht immer so, dass wir alle wach antreffen, oftmals schlafen sie schon, sprechen uns aber – wenn wir dann mit ihnen sprechen darauf an – dass sie besser schlafen können, wenn sie wissen, dass man nach ihnen schaut und das ist doch auch etwas Schönes.
Unterwegs sah Andreas dann einen älteren Herrn, der in die Mülleimer schaute – wir fragten ihn, ob er einen heißen Kaffee haben möchte, weil es mittlerweile doch schon ganz schön frostig draußen sein, wodrauf er uns freundlich anlächelte und diesen gerne annahm.
Danach machten wir uns auf in einen anderen Stadtteil von Hagen, auch dort bekamen, wir in den letzten Tagen eine Meldung, trafen die Person jedoch nie an und da dieses bisher nicht der Fall war, fahren wir auf unseren Touren immer dort vorbei und schauen nach.
Aber auch heute war niemand zu sehen.
Auf dem Rückweg in die Innenstadt, sahen wir einen jungen Mann an einer Bushaltestelle sitzen und hielten an und fragten ob alles in Ordnung ist – er schaute und meinte – wenn alles in Ordnung wäre, würde er jetzt nicht dort sitzen.
Na ja – es hätte ja auch ein Bus kommen können, aber anscheinend hatte uns unser Bauchgefühl wieder mal nicht im Stich gelassen und es war richtig das wir gefragt hatten.
Letztendlich stellte sich heraus, dass er sich mit seiner Freundin gestritten hatte und die Wohnung verlies, ohne darüber nachzudenken, wie kalt es draußen ist und zum anderen vergessen hatte, sich dementsprechend anzuziehen aber jetzt auch nicht klein beigeben wollte und darauf wartet – das sie anruft.
Also gab es erstmal einen Tee und ein nettes Gespräch, danach konnten wir ihn dazu überreden, sich dann doch bei seiner Freundin zu melden und die Diskussion mit ihr im warmen Fortsetzen.
Und dann hatten wir heute noch von Mr. Bread gehört, die obdachlosen Menschen zwischen 23:00 Uhr und 00:00 Uhr ein kostenloses Essen geben und da wir überhaupt nicht neugierig sind, sind wir mal dahin gefahren, haben die Jungs, für ihre Idee gelobt und auch gleichzeitig ein paar Karten von uns dort liegen gelassen – wer weiß – wozu sie mal gut sind.
Dann sollte es nach Hause gehen – kurz nochmal am Bahnhof vorbei, in die ein oder andere dunkle Gasse geschaut und dann den Weg nach Hause anvisiert.
Und jetzt geht es ins Bett
Wenn wir unterwegs sind, in der Nacht, da wo es dunkel ist und wo wenig los ist, dort sehen wir so vieles und selbst wenn es ein Mensch ist, der kurzzeitig auf einer Bank sitzt – wo wir helfen können, da helfen wir gerne.