La-Niña ist keine Hautcreme
Ein[Blick] in Richtung Weihnachten
La-Niña ist keine Hautcreme und auch nichts zu essen, es ist ein Phänomen, das mit dem Wetter zu tun hat und alle 7 Jahre mal vorbeischaut.
Kurz gesagt – dieser Winter wird knallhart.
Die Experten sind sich zwar nicht so einig, wie hart es wird aber sie reden davon, dass wir bereits Anfang Dezember mit dem ersten Schnee zu rechnen haben und auch von einer Polarkälte ist die Rede.
Wir werden sehen und so viel ist klar – egal wie kalt es wird, wir fahren raus.
Aber mal davon abgesehen und egal wie kalt er nun wird der Winter, es geht gerade stramm in Richtung Weihnachten, denn in 38 Tagen ist es schon so weit und ein weiteres Phänomen, das jedes Jahr wieder auftritt, ist bis zu diesem Tag, die plötzlich auftretende Hilfsbereitschaft, was die Menschen auf der Straße angeht.
Schuld daran ist das Herzchen, dass in dieser Zeit an Liebe, Familie und Wärme erinnert wird, die Erinnerung an gemeinsam zusammen sein, boxt sich durch und gewinnt letztendlich, wenn es darum geht, für ein paar Tage sein Lächeln wiederzufinden und dieses auch gerne teilen möchte.
Wir finden das toll und freuen uns, wie viele andere Vereine bestimmt auch, über zahlreiche Unterstützung, wenn es darum geht – eben zu helfen.
Das Problem an der Sache ist nur…
Nachdem Weihnachten vorbei ist, ist auch oftmals der Geist der Weihnachtzeit wieder unterwegs und bereitet sich schonmal auf Ostern vor oder auf was auch immer.
Dann tritt das nächste Phänomen ein.
Geschenke müssen umgetauscht werden, der Baum muss abgebaut werden, Vorbereitungen für die Silvesterparty stehen an und die guten Vorsätze, für das kommende Jahr müssen auch geplant werden.
Aber was war an den Tagen vor Weihnachten, wo ist dann das Lachen hin, dass man sich eigentlich teilen wollte, dieses ich geh raus auf die Straße, um zu helfen, denen die dort leben?
Ich erinnere mich an einen obdachlosen Herrn, der mir am Anfang von UNSICHTBAR e.V. einmal sagte:
Im Dezember, in diesem Monat, könnt ihr Urlaub machen, denn dann werden wir gesehen und die Menschen kommen auf uns zu und möchten uns etwas schenken, wenn sie vom Weihnachtsmarkt kommen oder durch die Stadt schländern und uns dort auf der Straße sitzen sehen.
Doch wenn alles vorbei ist, dann müsst ihr zurück sein, denn dann beginnt ein neues Jahr und alles ist beim Alten.
Wir machen keinen Urlaub im Dezember, außer vielleicht ein paar Tage über Weihnachten und Silvester, aber der sei uns gegönnt – denn die restlichen Tage im Jahr sind wir aktiv.
Was möchte uns dieser Ein[Blick] jetzt sagen?
Jeder der gerne helfen möchte und wenn es auch nur in der Weihnachtszeit ist und ganz egal, woher ihr kommt – setzte Euch mit Vereinen und Organisationen zusammen und fragt nach, wie man helfen kann und wo Hilfe benötigt wird.
Geht nicht einfach los und macht irgendwas.
Vereine und Organisationen, die dieses Ehrenamt schon Jahrelang betreiben, kennen diese Menschen, sie wissen, wo sie suchen müssen und wie sie in bestimmten Situationen handeln müssen – fragt nach, geht mit und macht Euch zusammen mit ihnen ein Bild von den Menschen hinter dem Vorhang, der Gesellschaft, also von denen die nicht nur zur Weihnachtszeit da sind, sondern das ganze Jahr.
Und wer weiß, vielleicht gefällt es Euch ja auch über die Weihnachtszeit hinaus, zu spüren, wie schön es sein kann, anderen zu helfen.
Deutschlandweit suchen alle Obdachlosenhilfenvereine immer ehrenamtliche Helfer mit einem großen Herz.
Bei uns brauchst du allerding noch mehr als nur ein großes Herz – bei uns „musst“ du auch noch ein bisschen bekloppt sein, denn wir sind die, die tief in die Nacht hineinfahren und dann helfen, wenn alle anderen schlafen.
Und jetzt werden wir mal schauen, was La-Niña so macht – eins ist aber klar – der Winter wird hart und wir müssen alle zusammen auf die schauen, die dort draußen schlafen und den kommenden Temperaturen, schutzlos ausgesetzt sind.