Weihnachten ist etwas Besonderes
Weihnachten ist etwas Besonderes, für jeden anders aber irgendwie besonders.
Erst gehen die Tage im Schneckentempo und dann plötzlich werden sie rasend schnell und alles dreht sich wie im Kreis, die Menschen flitzen durch die Gegend, der Verkehr spielt komplett verrückt und alles ist plötzlich anders.
Ein bisschen Schnee und an der ein oder anderen Ecke vielleicht noch das Läuten von kleinen Glöckchen, dann käme man sich vor, wie in einem Film.
Unser Tag fing heute früh an
Um 8:00 Uhr klingelte der Wecker, um 9:00 Uhr stand ich bei Sabine Heile, um sich abzuholen und dann ging es nach Wuppertal, ins Café Cosa, wo ganz viele Weihnachtsgeschenke auf uns warteten – die durch einen Aufruf von Daniela Canta und ihrem Projekt Projekt Bellissima e.V., , Wuppertal – ins Leben gerufen wurde.
Danke Daniela Canta für dieses großartige Projekt und auch das wir daran teilhaben durften.
Es war plötzlich wieder irgendwie, wie Weihnachten, all die vielen bunten Schukartons, einer schöner verpackt als der andere.
Gemeinsam mit dem gesamten Team (1. Bild – oben links im Bild) vom Cafe Cosa wurde unser Fahrzeug, ruck zuck beladen und danach noch ein bisschen miteinander gesprochen, über das Wir, das Zusammen, Netzwerken und Zukunft – irgendwie, wie Weihnachten, nur das wir nicht an einem Tisch gesessen hatten und auf die Weihnachtsgans starrten, sondern mitten an der Hauptkreuzung in Wuppertal Elberfeld, dort wo das Café Cosa den Menschen, die dort hinkommen nicht nur einen warmen Platz zum verweilen anbieten, sondern auch wirklich hilfestellende Worte mit ihnen teilen und das ist wichtig, gerade jetzt in dieser Zeit, wo Gemeinsamkeit doch eigentlich so sehr wichtig ist – Einsamkeit sich aber leider wie das fiese Virus auch, immer mehr und mehr verbreitet.
Jeder Mensch wünscht sich irgendwas, sei es bezahlbar oder eben auch nicht mit Geld bezahlbar, sondern lediglich mit Wünschen, die aber manchmal erst spät oder auch manchmal niemals in Erfüllung gehen.
Ich habe auch einen Wunsch, einen Wunsch – den mir niemand erfüllen kann und du, du hast einen Wunsch – vielleicht ein neuer Fernseher oder ein neues Handy oder etwas anderes, irgendwas – was dir Freude bereitet.
Doch gibt es dann aber auch die Menschen, die wissen gar nicht ob sie sich überhaupt irgendwas wünschen sollen, weil sie viel zu sehr mit dem hier und dem jetzt beschäftigt sind, weil sie alleine sind, weil sie niemanden haben, von dem sie sich etwas wünschen könnten oder einfach nur in einer ganz anderen Welt leben und darüber nachdenken, was einmal gewesen ist und was vielleicht morgen passieren wird.
Menschen die sich genauso wie ich etwas wünschen, dass nicht wiederkommen wird und die sich an frühere Tage erinnern, wo vielleicht auch für sie noch materielle Dinge wichtig waren, doch heute für sie absolut keine Rolle mehr spielen, weil sie einfach nur noch sich haben und oftmals leider niemand anderen.
Einigen von Ihnen haben wir mit der gemeinsamen Aktion von Projekt Bellissima e.V. heute gezeigt, dass jemand an sie denkt – irgendjemand – irgendwo und haben in der Obdachlosenunterkunft Hattingen, in Begleitung von Frau Land, Leiterin der Wohnungslosenhilfe Hattingen (2. Bild – unten rechts – rechts neben Sabine) ein paar dieser Geschenke überreichen dürfen.
Ein Herr, der am Fenster stand und uns sah, sagte:
UNSICHTBAR e.V. an Euch kann ich mich erinnern – ihr seid doch die gewesen, die mit den Kindern hier gewesen seid. Diesen Tag werde ich nie vergessen, ich habe Rotz und Wasser geheult, weil ich mich so sehr gefreut hatte.
Danach ging es auf einen kurzen Zwischenstopp ins Homeoffice wo ich kurzfristig zu einem Fernsehinterview eingeladen wurde ( https://www.youtube.com/watch?v=h6ul–0klm4 ) und als das vorbei war, ging es weiter nach Hagen.
Jetzt wissen alle das ich einen Hasentick und Kuscheltiertick habe Wenn es darum geht – aufzufallen, steh ich immer ganz weit vorne
Auf die Anfrage bei der Stadt Gevelsberg, worüber sich denn die Menschen, im Obdachlosenheim Gevelsberg freuen würden, gab man uns eine Antwort und wir holten die Überraschung bei Bea ab.
– Dazu morgen mehr –
Dann wurde es später und später, immer dunkler, der Verkehr wurde immer verrückter. So viel Krankenwagen, die uns heute entgegengekommen sind, haben wir schon lange nicht mehr gesehen, darüber hinaus haben wir in den 10 Stunden, die wir unterwegs waren, zwei schlimmere Unfälle gesehen.
Menschen, die einfach so aus dem Leben gerissen wurden und das vor Weihnachten, eine Zeit, die doch eigentlich Ruhe und Sinnlichkeit bringen soll – wir hoffen, dass es den verunfallten Personen gut geht oder mittlerweile besser.
Es geht alles so wahnsinnig schnell, oftmals kann man nichts kontrollieren, was passiert, weil man einen Fehler macht oder vielleicht ein anderer einen Fehler macht. Ein Bruchteil einer Sekunde vergeht und schon ist die Welt eine andere, für viele leider oftmals keine bessere.
In den nächsten Tagen, zu Heiligabend und an den Feiertagen, werden wir weitere Pakete verteilen, ein kleines bisschen Freude verschenken uns wie immer mit den Menschen unterhalten und versuchen mit denen, die sonst vielleicht niemand sieht und die auch niemand haben, das Leben für einen Augenblick, gemeinsam ein bisschen schöner zu betrachten.
Ich bin zugegeben platt und auf mich wartet nun auch meine Couch – für Sabine ist der Tag noch nicht vorbei, denn sie wird gleich mit Frank auf Tour fahren und wie diese war, darüber berichten wir dann später.