Früher selbst obdachlosen Menschen geholfen
Früher selbst obdachlosen Menschen geholfen und heute – ja heute kam ein Anruf rein, bei dem es darum ging, dass diese Person höchstwahrscheinlich leider nun selbst in die Lage kommen wird.
Dort wo sie gerade wohnt, ginge es nicht mehr und seit Wochen nun überlegt sie, aus ihrer Situation zu fliehen.
Dann packte sie ihren ganzen Mut zusammen und schrieb uns eine WhatsApp, ob wir sie mit dem Nötigsten ausstatten könnten.
Konnten wir!
Heute Nacht haben wir uns auf den Weg gemacht und brachten ihr einen Schlafsack, ein Zelt und eine Isomatte.
Während ich mit ihr ein bisschen plauderte, machte Jens zwei Terrinen und einen Kaffee, für sie.
Es sind diese Zeiten, die die Menschen verbittern lassen und Corona hat vieles dazu beigetragen, dass Depressionen und Ängste sich immer und immer mehr in unsere Gesellschaft geschlichen hat und Menschen teilweise in ausweglose Situationen bringen.
Früher hat sie dort geholfen, wo Hilfe gebraucht wird, sagte sie und weil ihr das alles so zugesetzt hat und sie so manch eine Situation nicht verarbeiten konnte, sprang irgendwann die Mauer in ihr auf, die jedem von uns Schutz bietet und sie verlor mit der Zeit den Halt und weiß nun keinen anderen Ausweg mehr, als den – den andere schon lange vor ihr gewählt haben.
Ausweg – Straße
Wir haben ihr versprochen, für sie da zu sein – sowie wir für alle anderen auch da sind und wenn sie in der Nacht unsere Hilfe braucht, ein Anruf genügt und wir uns, sowie auch heute auf den Weg machen, um ihr sei es nur mit einem Kaffee etwas Wärme zu bringen.