Ein vollkommen verrückter Tag
Was zwischen 11:00 Uhr und 19:00 so alles passierte, hätte noch auf eine DINA4 Seite gepasst, wäre tief gegangen, hätte vielleicht auch tief getroffen aber das wollte ich Euch nicht antun und somit beginne ich mal bei 19:00 Uhr – Jetzt ging es los!!
(Für all die Menschen, die meine langen Texte nicht mögen – sag ich mal – Glück gehabt!)
Also, bevor unsere Tour starten sollte, wollten wir noch etwas im Lager anbringen, zuvor holte ich Jens ab und wir stellten dann aber fest, dass zwar die Bohrmaschine da war aber nicht der richtige Bohrer vorhanden war – dumm gelaufen oder anders gesagt bohrerlos aufgegeben.
OK nächstes Projekt – der Bewegungsmelder.
Was soll ein Bewegungsmelder tun? Licht machen, wenn sich was bewegt!
Unserer hatte seinen Beruf verfehlt, denn er machte alles, nur kein Licht.
OK, auch gescheitert, nur gut das dem Pizzabäcker vorher die Pizza gut gelungen war und wir etwas im Bauch hatten.
Nächste Aufgabe – Spende abholen und damit verbunden führten wir noch mit der Spenderin ein sehr freundliches Gespräch – Danke nochmal.
Dann, zurück ins Lager – Jens wollte noch was schrauben und ich mir noch ein paar Minuten Schlaf erhaschen, doch der Wunsch war bereits nach 5 Minuten zu Ende geträumt und Jens war fertig, bei mir im Raum ging das Licht an und wir fingen an ein Fahrzeug auszuladen, dass in Zukunft als Transportesel dienen soll und das andere Fahrzeug zu beladen, dass wir mit auf die Straße nehmen wollten. Fahrzeug Nummer 3 steht noch rum und wartet darauf endlich für die Straße fertiggestellt zu werden.
Der Plan soll morgen, also heute – Moment – öhm also gleich ausgeführt werden – warum?
Abwarten kommt gleich…
So weit war dann alles fertig, jetzt noch schnell tanken und dann ab auf Tour.
Gesagt, getan und kaum von der Tankstelle runter machte uns ein freundlicher Polizist darauf aufmerksam, dass unsere komplette rechte Beleuchtung ausgefallen war.
Wenn irgendwas kommt, kommt direkt das Nächste – es ist zum Mäusemelken.
Also was tun? Wieder zurück, Fahrzeug ausladen und in das zuvor ausgeladene wieder alles einladen.
Merke 1:
Das zweite Straßenteamfahrzeug morgen in Windeseile bestücken und startklar für die Sonntagstour machen, man könnte auch sagen – Sonntag ade – irgendwas ist ja immer.
Thema zweites Straßenfahrzeug – richtig gelesen – bis zum Winter hin, planen wir nicht nur an 7 Tagen die Woche rauszufahren, sondern in diesen 7 Tagen, mehrmals mit 2 oder vielleicht auch mit 3 Fahrzeugen rauszufahren und da bisher alle unsere irren Ideen geklappt haben, klappt die dann auch. (Dann wird der Transportesel, eben wieder umgebaut)
Man muss einfach nur mal alles etwas lockerer sehen, damit wir überhaupt Ziele erreichen und mit den Menschen, die hinter alle dem Stehen, dann erst recht.
Merke 2:
Montag zu Bosch – Lämpchen wechseln lassen. Japp macht man eigentlich selber aber nicht beim Dacia, da hat man die Wahl sich entweder die Finger zu brechen oder eben zum freundlichen Händler zu fahren.
Wir entscheiden uns dann lieber für Nummer 2.
Endlich war es soweit, unsere Tour ging los – 23:20 Uhr und wir steuerten unsere erste Meldung an, doch der Weg durch die Stadt war gar nicht mal so unkompliziert, denn überall lagen Menschen herum, die sich über unsere Hilfe gefreut hatten, bis wir dann irgendwann, noch zwei uns bekannten Menschen helfen durften, erreichten wir dann die eigentliche Meldung
Kaffee, Schlafsack, Isomatte und einen gekühlten Eistee – quasi das gut sortierte Programm.
Dann ging es für uns in eine andere Stadt, in der wir zu später Stunde auch noch helfen durften und im Anschluss, ging es dann irgendwann nach Hause.
Erst einmal für Jens, den die Müdigkeit zuerst richtig getroffen hatte und dann irgendwann für mich, mittlerweile haben wir 6:00 Uhr ich stelle fest – das Wort „irgendwann“ findet eine ganz neue Bedeutung.
Die Zeit hatte wieder Mal getan, was sie tun muss – sie lief nach vorne, ohne eine Pause zu machen, ohne da drauf zu achten, dass man vielleicht gerne noch ein paar Minuten mehr gehabt hätte und sie machte auch nicht den Anschein einfach mal stehen zu bleiben, wenn wir uns gewünscht hätten, dass sie dann mal stehen bleibt.
Es schien uns als würde sie auf irgendeiner Mauer sitzen und herabblicken, sich über uns herzhaft amüsieren, wie wir da heute mit all den doofen Pannen standen, wie die Gedanken, nur so um uns herumschwirrten und grübeleten, bis zu dem Augenblick in dem man dann einen Vorhang zur Seite geschoben hatten und eine andere Welt betraten und wir uns dann unter all denen befunden hatten, die nicht gesehen werden, unter diesen Wesen für einen Moment verweilen durften, die nicht auf die Uhr schauen, die immer ein Lächeln parat haben, auch wenn es ihnen selber scheiße geht, die trotz ihrer prekären Lage, immer ein freundliches Willkommen auf den Lippen haben, selbst wenn sie einen total beschissenen Tag hinter sich gebracht haben.
Daran sollte sich jeder von uns mal ein Beispiel nehmen!
Das sind die Menschen, die uns in diesen Augenblick diese Momente schenken, die uns helfen runter zu kommen, richtig wach zu werden, einfach mal danke sagen lassen, dass wir helfen durften und uns einfach mal einen Moment durchatmen lassen, weil diese Welt, so grausam sie auch ist, von Wesen gelebt wird, die noch wissen woher sie kommen und Freundschaften zu schätzen wissen.
Viel Text, viel Chaos, viele Gedanken und viele Stunden, die wir bei ihnen waren, bei denen die, die in dieser grausamen Welt leben uns trotzdem ihr Lächeln schenken.
Dafür – danke schön.
Heute Abend fährt Doris, Sabine und ……. – ne das sagen wir noch nicht, auf Tour.
Wir freuen uns riesig einen solchen Menschen, in unserer Mitte zu wissen und wer das ist, dass schreiben wir Euch dann heute Abend.