Gestern Abend begleitete mich Martina und Monika

Gestern Abend begleitete mich Martina und Monika auf eine Tour, die drunter und drüber ging.

Eigentlich sollte uns unsere Tour nach Hagen führen, welche wir dann aber kurzfristig erst nach Wuppertal verlegten, um dann in Anschluss nach Hagen zu fahren.

Der Grund dafür war ein Herr, den ich am Vortag angetroffen hatte und dem es augenscheinlich nicht gut ging. Seine ganze linke Gesichtshälfte war angeschwollen und auch nachdem wir gestern bei ihm waren, war Martina, die hauptberuflich in der Pflege arbeitet, auch der Meinung, dass die Schwellung bereits, durch eine Entzündung zustande kam und sich ganz bestimmt auch schon Eiter gebildet haben muss.

Das jedoch war nur eine Vermutung, was genau da passiert ist, kann nur ein Arzt feststellen, den der Herr jedoch ablehnte.
Doch bevor wir ihn fanden, war sein Platz geräumt und wir machten uns große Sorgen um ihn und machten uns auf die Suche.

Das jedoch war gestern gar nicht so einfach, weil in der Stadt die „Elberfelder Cocktailtage 2022“ stattfinden und es uns so ein bisschen wir ein Ausnahmezustand vorkam und ein gezieltes Suchen, somit fast unmöglich machte.

Zuerst stellten wir unseren Wagen auf einem gerade zufällig freigewordenen Parkplatz ab und gingen zu einem anderen obdachlosen Herrn und sprachen mit ihm über den vermissten Herrn – dieser kam mit uns zu unserem Fahrzeug und nahm einen Schlafsack entgegen, für den Fall, dass er den Herrn antreffen würde. Oben drauf gab es noch einen Kaffee und etwas Kühles zu trinken.

Dann machten wir uns weiter auf die Suche und fuhren Stellen an, an denen er sich vielleicht aufhalten konnte, fanden aber nichts und machten uns dann nochmal zu der Stelle auf, die geräumt wurde und fanden ihn in einer dunklen, versteckten Ecke vor, die wir vorher gar nicht gesehen hatten.

Das Geräusch des Steins, der uns von Herzen fiel, konnte man bestimmt noch ein paar viele Meter weiterhören, als wir ihn dann entdeckten.

Sein Gesicht war noch nicht viel besser und auch gestern, als wir ihm unbedingt dazu rieten einen Arzt aufzusuchen oder dass wir einen RTW informieren, lehnte er ab.

Ich sagte ihm, dass wir heute eine weitere Tour fahren, die ich mit Björn und Jens fahre und wir wieder nach ihm schauen und wenn es dann noch nicht besser ist, wir einen RTW rufen würden und er ging drauf ein und selbst wenn ich ihm das gerne glauben würde, wird er heute Abend wieder etwas dafür finden, was gegen den Einsatz einer ärztlichen Untersuchung sprechen wird.

Wir werden sehen und Euch darüber auf dem laufenden halten.
Dann sagte meldete mir mein Telefon, dass die Leitung von dem jungen Mädchen wieder frei ist, von dem ich geschrieben hatte und die ich am Abend vor unserer Tour angerufen hatte.

Also rief ich an – leider wurde das Gespräch schnell unterbrochen und meine Sorge, dass ihr doch noch was passieren könnte, bleibt weiter in meinem Kopf – heute bekam ich eine WhatsApp, die kurze Zeit darauf gelöscht wurde.

Um noch besser zu agieren, um das Mädchen zu finden, kontaktierte ich heute noch einen weiteren Verein, auf dessen Rückmeldung ich allerdings noch warte, um die Suche noch mehr auszuweiten.

Mein Bauch sagt mir nach wie vor, dass da was nicht stimmt.
Nachdem wir dann gestern voller Eindrücke aus Wuppertal rausfuhren, setzten wir unsere Fahrt nach Hagen fort und trafen, sowie auch in Wuppertal mehrere Menschen an, denen wir für den Augenblick etwas Zeit schenken durften.

Anmerkung:
Alle #tabubrecher Bilder sind mit den jeweiligen Personen abgesprochen und schriftlich festgehalten, dass wir diese Bilder verwenden dürfen.