Eine Welt mit zwei Seiten
Jetzt hatte ich eigentlich einen fertigen Text für Euch, habe ihn mir gerade nochmal durchgelesen und habe dann festgestellt, dass da viel zu viel Emotionen, des heutigen Tages zu finden waren.
Also schreibe ich einen neuen Beitrag, ein nicht so sehr emotionsgeladenen, einen der auf dem Punkt bleibt und das wiedergibt, dass ich dann heute Abend erlebt habe.
Eigentlich sollte heute Bürotag Nummer 2 sein, doch daraus wurde nichts, denn wir bekamen zwei Meldungen aus #Wuppertal rein, die natürlich wichtiger waren.
Die erste Meldung war leider nicht am Treffpunkt, die zweite habe ich dann angetroffen.
Ein junger Mann, der gerade erst 7 Tage auf der Straße lebt und sich dagegen sträubt, in eine Notunterkunft zu gehen. Er hat in kürzester Zeit, schon beinahe fast gleichzeitig seine Wohnung und seinen Job verloren und tingelt jetzt von hier nach da, bis er das mit den Ämtern geregelt hat und dann, so hofft er bald wieder eine Wohnung findet.
Nachdem ich hier mit einem Schlafsack, einer Isomatte und etwas warmen helfen durfte, spürte ich sie wieder, diese Sucht zu helfen und anstatt nach Hause zu fahren, fuhr ich nach #Hagen weiter und fand ein Mal ausnahmsweise ruhiges und sehr leises Hagen vor.
Nach ein paar Runde durch die Stadt, war es wohl nicht die Musik, die auf mich aufmerksam machte, sondern eher die auffällige Farbe unseres Vereinswagen, der einige Menschen dazu brachte aus ihrem Versteck zu kommen und auf mich zuzukommen.
Alleine raus fahren und gleichzeitig die verschiedenen Stellen zu erkunden, ist ein Ding der Unmöglichkeit und deshalb fahre ich manche Straßen zwei oder dreimal an und stelle mich dann an einen Knotenpunkt, den viele dieser Menschen unkompliziert erreichen können.
Hat bisher immer funktioniert und funktionierte auch heute wieder.
Es war schon spät, aber spät ist ja der zweite Vorname von UNSICHTBAR und so traf ich in dieser Nacht 4 Menschen an, denen ich die Nacht ein bisschen bunter machen durfte.
Einer von ihnen blieb noch eine Weile am Fahrzeug stehen und ich glaube nicht, dass er das wegen einer Zigarette, die er sich gewünscht hat, getan hat – sondern weil er sich gerne mal ein bisschen unterhält und das taten wir dann auch, bevor ich dann meiner Sucht, zu helfen weitergegangen bin und Menschen auch im Ennepe-Ruhr-Kreis gesucht habe, die unsere Hilfe brauchen.
Jetzt würde ich trotzdem noch gerne die emotionellen Ticks ins Spiel bringen aber dazu bin ich jetzt zu müde, wobei mir mein Kopf gerade funkt, dass nochmal rausfahren auch eine Option wäre, der ich aber jetzt dann doch nicht nachgehe – auch wenn ich zugeben muss, dass ich schon noch Bock hätte, wieder rauszufahren.