Donnerstag in Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis

Bei den vielen Berichten, Artikeln, Aktionen und Projekten ist mir glatt der Beitrag von unserem Straßenteam durchgegangen, das am Donnerstag in Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis, auf Tour waren.
 
Hier ist er nun!
 
Wir, Andreas, Arndt und Susanne, gingen gestern auf Tour.
 
Da das Wetter sehr regnerisch war, waren wir gespannt welche Menschen wir antreffen. Bei unserem ersten Stopp wollten wir an einem Schlafplatz nach einem jungen Mann schauen, den wir schon länger nicht gesehen haben und welch unerwartete Freude, wir trafen einen uns bekannten Mann an, den wir schon vermisst hatten und uns auch schon auf der Straße nach ihm erkundigt hatten.
 
Es hieß er sei in einer anderen Stadt. Er freute sich uns zu sehen und sagte uns an dem Platz sei keiner mehr und er sei jetzt öfters an der Stelle und sein Schlafplatz sei in der Nähe.
 
So ging es hoch motiviert weiter. Zwei weitere Plätze waren leer. Dann trafen wir eine junge Frau vor einem Ladeneingang und da es schon spät war, packte sie ihre Sachen zusammen.
 
Zu der Zeit lohnt es sich nicht mehr, da kaum Passanten unterwegs sind. Sie hat eine Wohnung, benötigt aber das erbettelte Geld, um die Miete bezahlen zu können. Auch dazu gehört Mut und lässt die Verzweiflung vieler Menschen nur erahnen, die heut zu Tage, kaum noch etwas haben, um solche Wege einzuschlafen.
 
Wir durften dann an weiteren verschiedenen Plätzen, obdachlose Menschen mit den nötigen Dingen versorgen.
 
Bei unserer nächsten Anlaufstelle sahen wir laut aufgebrachte alkoholisierte Menschen. Man kam uns schon aufgeregt entgegen. Wir versuchten die Situation zu beruhigen, verteilten Kaffee und hörten zu.
 
Man habe vor einem Tag einem uns bekannten Mann vor sein verletztes Bein getreten. Der Verband war durchgeblutet. Ein junger Mann, seine Mutter und eine junge Frau hatten auf den Mann lautstark eingeredet, dass der Verband gewechselt werden müsste, was dieser aber nicht wollte.
 
Dann sprach man uns an, dies zu tun.
 
Wodrauf hin wir mit einem klaren NEIN antworteten. Egal welche berufliche Ausbildung einer unsere Mitglieder von UNSICHTBAR e.V. hat, werden wir dieses machen.
 
Wenn, dann müsste ein Rettungswagen gerufen werden. Das machte der junge Mann direkt. Er und seine Mutter machten sich halt Sorgen um den Mann, den sie schon 13 Jahre kennen.
 
Wir warteten noch bis der RW kam und sahen wie Rettungssanitäter fachgerecht sein verletztes Bein versorgten.
Danke dafür an die Feuerwehr Hagen
 
Wir hoffen das es nicht schlimmer wird, denn ein Heilprozess auf der Straße ist immer sehr kompliziert und langwierig.
 
Zwei weiteren ältere Herren, durften wir im Anschluss noch Kaffee und Terrinen anbieten und trotz des ganzen Trubels, ließen sich die nicht aus der Ruhe bringen lassen.
 
War es das Alter oder war es der Alkohol oder Beides? Wer wissen es nicht….