Planänderung
Planänderung
Unsere heutige Tour war für Hagen geplant, doch bei dem Wetter und den Temperaturen hat man Kopfkino, was überall so passieren „könnte“ und dann fängt man an zu planen, der Kopf spielt Tennis und geplante Ziele werden einfach mal kurzfristig über einen Haufen geschmissen.
Susanne, meine heutige Begleitung hat Freitag frei und schloss sich meiner Planänderung an, erstmal nach Wuppertal zu fahren und dann nach Hagen.
Und so machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel, wo wir besonders nach zwei Menschen schauen wollten, um die wir uns täglich Sorgen machen und das ist bei den Temperaturen da draußen ja auch kein Wunder.
Wir trafen beide Personen an, versorgten sie mit etwas Warmen, schenkten ihnen Zeit und hörten uns ihre Gedanken und Ziele an und während wir das taten, trafen wir noch andere Menschen an, die sich freuten uns zu sehen und gerne von uns etwas annahmen.
Ein Pärchen, dass vor unserem Auto herging, drehte sich plötzlich um und sagte, dass es sich sehr freuen würde uns auch mal persönlich kennenzulernen und während sie das sagten, bekamen wir eine Spende über 20,00 Euro überreicht.
Ich muss mich an dieser Stelle immer wieder bei den Menschen entschuldigen, die mich in diesen Augenblicken, fast schon mundtot erleben, weil mir aber auch in diesen Momenten einfach nie was einfällt, außer einem Danke zu sagen.
Danke nochmal an dieser Stelle, sowie ich mich auch für weitere 20,00 Euro bei den Menschen bedanke, die mir heute eine Spende über 20,00 Euro und zusätzlich ein paar Schuheinlagen in den Briefkasten gelegt haben, bedanken möchte.
Nachdem wir dann in Wuppertal vielen Menschen helfen durften, setzten wir unsere Fahrt nach Hagen fort, unser eigentliches Ziel in der heutigen Nacht und es war gut so, dass wir unsere Planänderung so gefahren sind, wie wir sie gefahren sind, denn auch in Hagen trafen wir heute zahlreiche Menschen an, die sich über etwas Warmes sehr freuten.
Sowie auch der junge Mann, der bei der Kälte ohne Isomatte und Schlafsack in einem Eingang lag, der uns von sich und seiner Familie erzählte und der erst seit kurzem auf der Straße lebt, mit seinen gerade mal erst 18 Jahren.
Geschichten, die selbst uns immer wieder noch lange begleiten, Momente die wir nicht verstehen können, in denen wir uns fragen, wenn Familie, Bruder, Schwester und Freunde plötzlich von einem nichts mehr wissen wollen, nur weil man auf der Straße lebt, weil man vielleicht gerade mal einen falschen Weg in seinem Leben eingeschlagen hat, um dort zu landen, wo bleibt da die Nächstenliebe, besonders im inneren einer Familie – die scheinbar wie verflogen scheint, wenn es letztendlich dann schon den Menschen, die einem doch so sehr nahe stehen, nicht mehr interessiert, was aus einem wird.
Irgendwann beendeten wir unsere Tour, stellten fest das es immer rutschiger und eisiger wird. An das rutschige kann man sich irgendwann gewöhnen aber an das Eisige in diesen Herzen derer die andere auf Grund ihrer Lebensgeschichten einfach vergessen, wohl nie.