Der schmale Grad zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Wolfsburg eine Stadt mit Hintergrund, das Volkswagenwerk bekannt für ihre Skandale aber auch ohne Ende laufenden Fahrzeuge. Der Fußballverein, die Autostadt, einem kleinen Zoo und bekannt, als die fünftgrößte Stadt Niedersachsens.
Doch hinter der schillernden Fassade verbirgt sich wie in vielen anderen Städten des Landes, dass was viele Menschen nicht sehen wollen.
Armut, soziale Not, Obdachlosigkeit.
Obdachlos sind hier auch zwei Menschen geworden, die sie in Wolfsburg gefunden haben.
Er, nicht immer ein Mensch, dem man sagen könnte „Hey dein Leben ist bisher ja perfekt gewesen“ – nein ganz und gar, was er aber auch selber von sich sagt und nicht besonders stolz auf das ist, was er in den letzten 6 Jahren so getrieben hat.
Damals war er Anfang 20 und verließ seine Familie, weil er den Psychoterror von seiner Mutter nicht mehr aushalten konnte.
Er sagt: Meine Mutter ist psychisch krank und ein Zusammenleben, wäre damals nicht mehr in Frage gekommen, heute will seine Mutter nichts mehr von ihm wissen.
Nach dem Auszug aus dem Elternhaus, geriert er leider auf die schiefe Bahn und Drogen wurden seine besten Freunde, seine beiden Besten hießen „Cannabis“ und „Amphetamine“, doch schon bald konnte er sich diese nicht mehr leisten und wurde zum Drogenverkäufer, um sich über Wasser halten zu können.
Damals lebte er bereits auf der Straße, nur hin und wieder konnte er bei sogenannten Freunden Unterschlupf bekommen, doch dann eines Tages, wurde er festgenommen – gefolgt von einer Haftstrafe.
4 Jahre seines Lebens verbrachte er in der Psychiatrie, bekam eine Therapie bis 2017 und wurde dann entlassen.
Aus der Haft entlassen, kam er in eine Einrichtung und lernte dort seine Freundin kennen.
Es war Liebe auf den ersten Blick, doch scheint ihm diese Liebe niemand zu gönnen, wiedermal stellte sich seine Mutter gegen ihn aber auch die Familie seiner Freundin, wollte von den beiden nichts wissen und blockierten den Kontakt endgültig.
Die Einrichtung, in der sie Unterschlupf fanden, machte beide darauf aufmerksam, dass sie sich entweder trennen müssten oder die Einrichtung sofort verlassen sollten.
Grund dafür war, dass sich beide negativ beeinflussen könnten.
Doch da sie nichts und niemand trennen kann, verließen sie die Einrichtung und kamen erstmal bei einem Freund unter, der jedoch bewohnt eine 1-Zimmer Wohnung und zu dritt ist dort ein Leben auf Dauer, nicht möglich.
Dann die Überraschung, seine Freundin wurde schwanger, das ist nun 3 Monate her, heute schlafen sie auf der Straße und morgen, wenn sie Glück haben, bei einem Freund.
Ihr Essen schnorren sie sich zusammen, sagt er und sagt auch gleichzeitig, dass ihm das sehr peinlich ist.
Auf der Straße zu bleiben ist keine Option aber alle Ämter und Einrichtungen stellen sich quer, auf Grund ihrer Vorgeschichte und wollen sie in eine Unterkunft schicken, in der gebrauchte Nadeln auf der Erde liegen und Drogen konsumiert werden – dahin will er nicht zurück und schon gar nicht mit seiner Freundin, die zum einen Schwanger ist und selber früher Drogen genommen hat.
Sie – ist mit 14 Jahren von zuhause weggelaufen, lebte damals auf der Straße und fand auch die falschen Freunde, nahm sowie er auch – Drogen und rutschte dadurch ins Rotlicht ab.
Vor 4 Jahren noch war sie schwärst abhängig – hier waren es Kokain und Heroin aber auch Sie hat den Weg daraus gefunden und ist seitdem clean und besucht eine Substitutionstherapie.
Das Leben auf der Straße ist echt schlimm sagt er, wenn das so weitergeht, können sie bald nicht mehr. Menschen bespucken sie, beleidigen sie und seiner Freundin wird immer und immer wieder Sex gegen Geld angeboten, so dass sie jeden Abend in seinen Armen liegt und fürchterlich weint.
Ein psychischer Kraftakt, den man sich kaum vorstellen kann.
Als Übergang, solange bis sie eine Meldeadresse gefunden haben und sich damit beim Amt anmelden können, danach vielleicht eine kleine Wohnung für sich und das kommende Kind gefunden haben, würden sie sich auch über eine kleine Hütte, einen Wohnwagen, einen Ort an dem es nur etwas geborgen ist freuen.
Mit dieser Bitte, ihre Geschichte zu veröffentlichen und vielleicht jemanden zu finden, der in Wolfsburg wohnt oder Freunde oder Bekannte hat, damit ihnen vielleicht irgendjemand eine klitze kleine Chance gibt, all das was einmal war – vergessen zu machen und ein neues Leben zu beginnen, mit dieser Bitte, traten sie heute an UNSICHTBAR e.V.
Wir veröffentlichen sehr gerne ihre Geschichte, auch wenn das nur etwas sehr Geringes ist, was wir tun können aber ein Versuch, dass etwas dabei rauskommen wird, eine kleine Hoffnung, das sich jemand findet, der diesen Menschen helfen möchte, diese Hoffnung stirbt zuletzt.