Wenn Menschen einfach vergessen werden
In den letzten Tagen startete eine junge Frau bei Facebook einen Aufruf, dass sie in Hohenlimburg, bei Hagen einen obdachlosen älteren Herrn in einer Bushaltestelle gesichtet hatte und bat um Rat, wie man ihm doch helfen konnte.
Bernd (Name wie immer von uns geändert) berichtete ihr, dass er über 60 Jahre alt sei und sich nichts mehr wünschen würde, als ein Dach über dem Kopf.
Er erlebte das Leben als obdachlose Person leider bereits zu zweiten Mal. Er hätte es beim ersten Mal einfach nicht geschafft und wüsste langsam nicht mehr weiter.
Die Betreuung von Bernd hat ein Wohlfahrtsunternehmen aus Hagen für ihn übernommen, dessen Namen wir hier nicht nennen werden, auch würde er sein Hartz4 Geld von dort bekommen.
Nun der Irrsinn
Agathe, die junge Frau erklärte sich bereit, nach Bernd zu sehen und machte sich am gleichen Abend nochmal auf den Weg zu ihm, nachdem sie ihn am Abend zuvor schon mit ein paar Dingen versorgte.
Wir von UNSICHTBAR e.V. sagte ihr jede Hilfe zu, ob finanziell oder in Form von Dingen, die ihm Wärme schenken würden.
Einen Schlafsack und eine Decke hatte er bereits.
Dann versuchte Agathe, das Wohlfahrtsunternehmen zu erreichen, um sich darüber zu erkundigen, wie deren Hilfe aussehen würde und landete bei einer Dame, die diesen Herrn auch kannte.
Sie versprach ihr, dass die Sachbearbeiterin, sich nach ihrer Mittagspause bei ihr melden würde.
Nach ca. 1 ½ Stunden versuchte sie es erneut, doch die zuständige Dame war nicht erreichbar und ist bis zum heutigen Tag auch nicht zu erreichen.
Ihr Eindruck, als sie den Namen des Herrn genannt hatte, war nicht besonders positiv, seitens der Frau, mit der sie telefoniert hatte – ihr kam es nur vor, als würde man sie lieber aus der Leitung haben, als sich gemeinsam Gedanken zu machen, wie man diesem Herrn weiterhelfen könnte.
Stand der Dinge
Heute war sie wieder an dem Platz, an dem sie Bernd vor einigen Tagen vorfand.
Doch Bernd ist verschwunden, schon beim ersten Treffen, sagte er zu ihr, dass er dort nicht bleiben dürfte, weil die Behörden bzw. die Stadt ihn dort nicht haben wolle und es nur eine Frage der Zeit wäre, bis er dort weg müsste.
Nun ist Bernd verschwunden, sein ganze Sachen, die bereits von irgendwelchen Menschen durchwühlt wurden, liegen noch immer dort.
Wir hoffen das es ihm gut geht und würden uns wirklich darüber freuen, wenn dann – wer auch immer die Verantwortung für einen Menschen übernimmt, diese dann auch einhält.
Besorgte Personen, nicht am Telefon vertröstet und versucht aktiv zu werden und nicht abwertend zu reagieren.