Nachttour

Eine weitere Nachttour geht zu Ende.

Das sind diese Touren, die ganz besonders sind und die uns einzigartig machen, denn niemand ist so lange bis in die frühen Morgenstunden, für die obdachlosen Seelen auf der Straße da, wie in diesen Augenblicken, wir von UNSICHTBAR e.V.
Einzigartig sind wir aber nicht nur durch unsere ganz besonderen Nachttouren, auf denen wir uns oftmals fühlen, als gäbe es noch die Ausgangssperre, weil die Straßen dann wie leergefegt scheinen, einzigartig sind wir auch durch das „wie“ wir arbeiten aber das bis ins Detail jetzt zu vertiefen, würde hier und jetzt den Rahmen sprengen.
Wer sich dafür interessiert, kann das gerne in den Kommentaren schreiben und wir machen dann mal einen extra Artikel darüber.
Natürlich wissen viele von Euch, was uns besonders macht aber es kommen jeden Tag neue Menschen dazu, die uns folgen und das bestimmt auch interessieren könnte.
Das Titelbild, dass ihr seht, ist jetzt eigentlich nichts Dramatisches und es zeigt auch nicht die Not auf der Straße, es ist einfach nur eine Uhr, die – die Uhrzeit anzeigt, als wir heute Morgen irgendwann auf dem Weg nach Hause waren und der Ausschnitt aus einer WhatsApp Nachricht an uns, die wir Euch nicht vorbehalten wollten.
Jetzt ist es 06:31 Uhr, niemand hat Brötchen vorbeigebracht – also was tun? Ich schreibe Euch noch unseren Bericht.
In Hagen startete heute unsere Tour und es war eher ruhig.
Die Menschen, die wir angetroffen hatten und denen wir etwas Gutes tun durften, bekamen von uns nicht nur Kaffee und Terrinen, auch freute sich ein Herr über neue Schuhe, denn seine alten Schuhe waren kaputt und er brauchte dringend Ersatz.
Dann fuhren wir den Ennepe-Ruhr-Kreis an und bekamen eine Meldung aus Bochum.
Und da wir bei Meldungen sofort reagieren und solange diese Meldung nicht hunderte Kilometer entfernt liegt, selbstverständlich auch anfahren. Dort angekommen hatten wir ein kleines Parkplatzproblem und auf die Frage, warum der Fahrzeughersteller ein Warnblinklicht eingebaut hat, nutzten wir dieses und zauberten uns kurzfristig einen Parkplatz für uns ganz allein.
Die Dame, die uns angerufen hatte war begeistert und sehr berührt (siehe WhatsApp), dass wir um diese Uhrzeit noch vorbeigekommen sind, und der obdachlose Herr freute sich über eine Terrine, einen Schlafsack und eine Isomatte.
Danach machten wir uns auf nach Wuppertal, wo wir nach denen schauten, die bereits schliefen und mit denen sprachen, die sich freuten – so früh am Morgen noch jemanden zu sehen, der sie mit dem versorgten, was sie in dem Augenblick dringendst benötigten.
Man mag meinen das wir wahre Engel sind, aber eigentlich sind wie nur die, die mit Herz und Verstand ein Ehrenamt ausüben, dass hin und wieder auch mal in den frühen Morgenstunden enden kann und das uns erfüllt und uns glücklich macht, wenn wir dann wieder einmal helfen durften.