DRK, Andreas und Susanne
Ein Team des DRK hat uns, Andreas und Susanne, auf unserer nächtlichen Tour begleitet. Wir trafen einige Bekannte, denen wir unterschiedlich helfen konnten. Das DRK servierte eine heiße Mahlzeit, während wir Kaltgetränke, Terrinen und Süßigkeiten verteilten.
An einer Bushaltestelle sah Andreas Karl (Name geändert) sitzen. Wir fuhren noch einmal um den Block, um bei ihm anzuhalten. Er freute sich, uns zu sehen. Da das Essen noch sehr heiß war, erzählte er uns von seiner Heimatstadt und von seinem Kumpel, den wir auch kannten. Dieser war auf dem Weg zum Kiosk.
Auf unserer Weiterfahrt trafen wir auf drei Männer und eine Frau. Einige von ihnen waren obdachlos, anderen reichte die Rente nicht aus oder sie waren selbst einmal obdachlos gewesen und hatten den Weg von Straße zurück in ein „normales“ Leben gefunden.
Jeder hatte seine eigene Geschichte, die sie mit uns teilten. Es war spürbar, wie gut es ihnen tat, sich zu öffnen.
Später wollten wir uns mit Holger treffen, der aufgrund einer Meldung dort war, jedoch niemanden angetroffen hatte. Doch dort wurden wir nicht nur von Holger erwartet. Ein Herr kam direkt auf uns zu, strahlte uns an, nahm seine Mütze ab – frisch vom Friseur und geduscht.
Wir überreichten ihm gerne den gewünschten Rucksack und im Laufe der Zeit trafen immer mehr Menschen ein – alte Bekannte, aber auch neue Gesichter. Die Töpfe des DRK leerten sich, genauso wie unsere Vorräte. Als wir bereits losfahren wollten, sahen wir entweder jemanden näherkommen oder bemerkten, dass noch jemand am Auto stand. Natürlich stiegen wir erneut aus, um zu sehen, wie wir helfen konnten.
Mittlerweile war es bereits weit nach Mitternacht. Schließlich fuhren wir zurück zum Lager und dann nach Hause. Der Wecker würde bereits um 6.00 Uhr klingeln, und das Wochenende war noch nicht in Sicht, doch letztendlich zählt all das nicht, denn unser Ehrenamt mit Herz und Verstand ist eine Herzensangelegenheit, die wir immer wieder gerne ausüben.