Es geht so extrem schnell…

….sagte er und sein Kopf viel etwas nach unten.

Ja ich habe etwas übertrieben und nachdem ich angegriffen wurde, kannte ich mich selber nicht wieder und habe zurück geschlagen.

Urteil: Schwere Körperverletzung

Strafe: Haft erstzweise eine Geldstrafe

Man, alles verdammt dämlich gelaufen und ich war zugegeben zum einen echt dankbar das ich anfangs nicht ins Gefängnis musste aber auch enttäuscht darüber, dass ich ja eigentlich als Opfer – verdonnert wurde.

Der Andere war einfach zu langsam in dem Augenblick.

Sein Kopf kam wieder hoch und er erzählte mir mit feuchten Augen, dass dieser dumme Augenblick sein Leben veränderte.

Und wissen sie was, fügte er hinzu:

Ohne euren Verein hätte ich jetzt ein ganz dickes Problem gehabt und ehrlich gesagt, hätte ich nicht gewusst wohin das geführt hätte.

Moritz, 27 Jahre, Bürokaufmann mit einer sehr guten Anstellung, verlobt, großer Freundeskreis….

Und dann – alles weg.

Haben sie bitte mal ein Taschentuch, fragte er?

Nachdem ich auf die Post vom Gericht gewartet hatte, um die Strafe zu bezahlen – trennte sich meine Freundin von mir, mein Arbeitgeber kündigte mich und mein Vermieter meinte mich kündigen zu müssen.

Ich weiss, so einfach geht das nicht mit der Kündigung aber wenn ihre Welt von jetzt auf gleich zusammen bricht, interessiert sie das nicht.

Meine Freundin die gerade damit beschäftigt war auszuziehen erlaubte sich den gruseligen Scherz, meine Post verschwinden zu lassen und das Ende des Liedes war.

Haftbefehl

Weil ich die Strafe nicht bezahlt hatte – wie auch, wenn ich keine Post bekommen hatte?!

Und von diesem Augenblick wurde es schlimm

Meine Freunde kannten mich nicht mehr, ich befand mich unter Mördern und anderen krassen Menschen und niemand bis auf meinen Anwalt wollte mich noch kennen.

Der schaffte es letztendlich, dass ich doch noch die Geldstrafe bezahlen konnte und nach zwei Monaten, der schlimmsten Zeit meines Lebens, aus dem Gefägniss kam.

Und dann stand ich da – keine Wohnung, keine Arbeit und auch kein Sinn dieses Leben noch fortzuführen.

Niemand wollte diesem Menschen helfen und irgendwie war es ein extremer Zufall das genau in dieser Zeit ein Anruf bei uns einging, mit der Frage – ob wir jemanden wüssten, der eine möblierte Wohnung suchen würde.

So kam dann eins aufs andere – wir stellten einen Kontakt her.

Dem jetzigen Vermieter, war die Vorgeschichte egal.

Heute hat der junge Mann wieder eine Wohnung, versucht mit uns zusammen, wenn auch langsam mit uns zusammen, die Stufen des Lebens wieder zu erklimmen und freut sich über einen Neuanfang, doch der Gedanke daran, wie schnell all das gehen kann, daran hätte er nie geglaubt – hätte er es selber nicht erlebt.