Auf unserer Tour begleiteten uns Martin und Vanessa vom DRK
Auf unserer Tour begleiteten uns Martin und Vanessa vom DRK, zusammen mit Sabrina und Susanne. Aufgrund des Weihnachtsmarktes planten wir die Tour um. Gerade die Innenstadt war dadurch noch länger belebt. Seit dem Mittag regnete es immer stärker – kein Wetter, um sich draußen aufzuhalten. Mal sehen, ob wir trotzdem Menschen antreffen.
Aber für die Menschen, die auf der Straße leben, bleibt nichts anderes übrig, es sei denn, sie haben Glück und finden für eine Nacht oder länger Unterschlupf bei Freunden und Bekannten. Wir trafen ein uns bekanntes Pärchen und fragten, ob wir helfen könnten. Beide stimmten freudig zu. Nachdem der Teller schnell leer war, holte sich der Mann beim DRK direkt Nachschlag. Sie nahmen dankbar dicke Socken, Getränke und Süßigkeiten an und zogen trotz des Regens weiter. Wir konnten uns wieder ins trockene Auto setzen und die Heizung höher drehen.
An unserem Stopp am Vorplatz kamen immer mehr Menschen aus ihren trockenen Ecken zu unseren Autos. Bei dem kalten, nassen Wetter waren sie froh über eine heiße Mahlzeit oder Getränke, genauso wie über benötigte Schlafsäcke, Mützen oder warme Unterwäsche. Trotz des Wetters blieben sie, um uns ihre Geschichten zu erzählen oder sich zu unterhalten.
Dann kam Tim (Name geändert), den wir schon länger kennen. Er lebt seit einiger Zeit in einer anderen Stadt. Die Freude war groß beiderseits. Bei einem Teller Spaghetti erzählte er uns, dass er hier seinen Sohn besucht. In seiner neuen Heimat hat er eine Freundin, Freunde und ein gutes Umfeld. Mit seiner Sozialarbeiterin hat er viele Pläne. Er möchte in eine Wohngruppe ziehen, und sie meint, das sei machbar. Außerdem möchte er zum ersten Mal ein Weihnachtsgeschenk für seinen Sohn kaufen und ihn damit überraschen. Dabei strahlte er uns an, und man merkte, wie sehr er sich darauf freut. Er hat seiner Sozialarbeiterin von „Unsichtbar“ erzählt, von der Zeit in Hagen, von den Treffen und Hilfen. Es findet es schade, dass es in seiner neuen Stadt so etwas wie „Unsichtbar“ nicht gibt.