Was macht UNSICHTBAR e.V. überhaupt?

In den letzten Tagen wurden wir des Öfteren mehrmals darauf angesprochen, was wir von UNSICHTBAR e.V. denn nun so genau machen.

Ganz viele Fragezeichen!

Wir möchten niemanden im Dunklen stehen lassen und werden das dann hier nochmal genau aufführen.

UNSICHTBAR e.V. ist gegründet worden, um Menschen in Not zu helfen.

Wir helfen obdachlosen und armen Menschen im Ruhrgebiet und wenn es unsere Kapazitäten zulassen auch darüber hinaus.

Obdachlosen Menschen, in Form von einem offenen Ohr, mit dem Hintergrund herauszufinden, was sie in Zukunft erreichen möchten oder wie sie ihr weiteren Lebensweg sehen.

Haben sie vielleicht einen speziellen Wunsch, den wir ihnen erfüllen können, brauchen sie Hilfe, weil sie gar nicht wissen, was für Rechte sie haben oder was ihnen eigentlich zusteht.

Leider kommt es dann natürlich auch immer an den Punkt, dass sie gerne in eine Unterkunft möchten und wir ihnen das leider nicht wirklich helfen können, weil diese teilweise komplett überfüllt sind auch bei der Vermittlung einer Wohnung, sind uns die Hände zum größten Teil verschnürt – denn um einen Menschen, der auf der Straße lebt, ein Dach über den Kopf zu geben, gehört ein wahnsinniger Anlauf dazu – wo beide Seiten wirklich alles geben müssen, um dieses Ziel zu erreichen.

Was uns angeht, geben wir gerne alles, um diesen Menschen zu helfen – doch leider ist oder war das Leben eines Menschen, der auf der Straße lebt, bis zu diesem entscheidenden Punkt, so schwer das oftmals das Vertrauen und auch die Angst, es dann doch nicht zu schaffen, so sehr hoch – dass man dann bei dem letzten entscheidenden Schritt, nicht mehr weiterkommt.

Und das ist der Einzug in eine Wohnung.

Wir von UNSICHTBAR e.V. sind bei diesem Punkt dann leider raus.

Warum?

Wir haben in den letzten Jahren, des Öfteren Menschen dabei geholfen, damit diese Menschen wieder ein Dach über dem Kopf zu bekommen.

Bei einem Menschen hat es bis heute funktioniert, andere sind irgendwann wieder gegangen und andere haben in der Wohnung gelebt, wie sie es von der Straße her kannten.

Letztendlich waren wir Vermittler und mussten uns mit den Vermietern auf eine Einigung zusammensetzen. Bis lang waren es alle sehr nette Vermieter, wo wir auch mit einem Eimer Farbe, die Situation besänftigen konnten aber um das Risiko auszuschließen, irgendwann auf kompletten Mietschulden oder Renovierungsarbeiten sitzen zu bleiben, können wir diesen Schritt, mit den Personen dann nicht weitergehen.

Was aber nicht heißt, dass wir nicht trotzdem für sie da sind.

Und dann gibt es da noch die armen Menschen!

Viele wissen gar nicht, dass sie arm sind, weil sie einen Job haben und ihr regelmäßiges Einkommen bekommen, sich aber trotzdem am Ende des Monats wundern, warum das Geld plötzlich so knapp wird.

Hier geht es um Erwerbsarmut – Menschen, die trotz eines Berufes unter der Armutsgrenze leben und denen wir genauso gut, wie wir können auch helfen und sie unter die Arme greifen.

Zur Armut zählen aber auch Rentner und Alleinerziehende, die wir bei dem Ganzen nicht vergessen.

Und dann….

Dann gibt es unsere bundesweite Telefonberatung, die oftmals schon ein bisschen wie Seelsorge ist.

Menschen die uns tagtäglich anrufen, mit denen reden wir von Mensch zu Mensch, nehmen uns auch dort viel Zeit, um gemeinsam vielleicht nicht direkt vor Ort aber am Telefon eine Lösung zu finden.

Ein Beispiel:

Eine Dame die mich vor ungefähr 3 Monaten angerufen hatte und mit der ich etwa eine Stunde telefonierte, musste ich nach dieser Stunde sagen, dass ich im Hier und im Jetzt, leider nichts für sie tun könne.

Sie antwortete mit folgenden Satz:

Es mag sein das sie mir, jetzt und hier nicht helfen konnten aber diese Stunde Zeit, die sie sich genommen haben, um mir nur ein Ohr zu schenken, diese Zeit hat sich seit zwei Jahren niemand mehr genommen und hätte ich jetzt nicht mit ihnen telefoniert, dann würde es mich jetzt nicht mehr geben, denn kurz vor ihrem Anruf, wollte ich mir noch das Leben nehmen und jetzt weiß ich das es doch noch Menschen auf der Welt gibt, die nicht nur wegschauen, sondern auch da sind wenn man sie braucht und wenn es nur am Telefon ist und wenn es einen nur in dem Glauben lässt, da gibt es jemand der interessiert sich – Sie konnten mir insofern helfen, dass sie mir mein Leben gerettet haben.

 

Das nur ein Beispiel, was wir nicht nur auf der Straße erleben, auch von Menschen hören, denen wir helfen – vielleicht nicht immer so krass aber unsere Hilfe kommt an, weil wir einfach nur Menschen sind, die einfach nur gerne helfen.

 

Und was machen wir noch?

Wir bieten Schulen an, ihre Schüler darüber zu informieren, wie es denn so ist, wenn man obdachlos ist. Wir möchten das Thema sensibilisieren – sprechen das Thema Armut an, reden mit Studenten die über das Thema schreiben, sprechen mit Menschen auf der Straße und möchten einfach verbreiten, dass helfen gar nicht so schwer ist.