Nachdem Andreas und ich (Susanne)
Nachdem Andreas und ich (Susanne) das Auto beladen hatten, trafen wir uns mit Alex und Daniel vom DRK, die uns heute begleiteten.
[Wir von UNSICHTBAR e.V. verteilen keine selbstgekochten Lebensmittel, sowie wir auch keine Wunden versorgen.
Die Kooperation mit dem DRK, mit dem wir wöchentlich unterwegs sind lässt es allerdings zu, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK diese Aufgabe übernehmen und den Menschen auf der Straße mit ihrer professionellen Ausbildung im Bereich der Wundversorgung zur Seite stehen und immer ein frisch gekochtes Süppchen dabei haben]
So hatten sie auch an diesem Tag, wie immer eine frisch gekochte Suppe dabei.
Dann ging es los und wir trafen unseren altbekannten Herrn an seiner Schlafstelle an. Als er uns erkannte sprang er sofort auf, begrüßte uns freudig und begleitete uns zum Auto. Wir fragten ihn, ob er eine Suppe möchte.
Oh, nein. Mein Kartoffelbrei!
Wir bereiteten ihm diesen zu, konnten ihn aber doch noch überzeugen die Suppe vom DRK zu probieren. Suppe ist lecker, schmeckt gut, war dann doch sein Kommentar.
Er bat noch um neue Unterwäsche, sie wir ihm in Form eines TOM`s gaben.
Bei der Nachfrage einer neuen Jeans, haben wir ihm die Adresse zum DRK-Kleiderladen beschrieben, denn außer neue Schuhe oder TOMs geben wir keine Kleidung heraus und das hat seine Gründe.
[Wenn du diese Gründe und mehr zu unserem Vereinskonzept erfahren möchtest, dann schreib uns doch einfach an und wir sprechen bei einem Kaffee, gerne in unseren Räumlichkeiten mit dir darüber]
Die Kleiderläger der Städte sind gut gefüllt. Der Herr ist trotz seiner Lage darauf bedacht, dass seine Kleidung ordentlich ist und er regelmäßig Hygienebeutel annimmt.
Als wir uns voneinander verabschiedeten, bemerkten wir noch einen Herrn mit einem großen Rucksack bepackt, der an uns vorbei gehen wollte.
Auf die Frage, ob er auch eine Suppe möge, war er erst etwas irritiert. Kam aber auf uns zu. Wir stellten uns vor und auch er nannte uns seinen Namen. Sollte er irgendwo unser UNICHTBAR e.V. Fahrzeug sehen, könne er uns immer gerne ansprechen. Zu der angebotenen Suppe nahm er noch ein Wasser an, dann zog er seines Weges weiter.
Auch wir wollten noch weitere Stellen in der Stadt anfahren.
Die Nacht war ja noch jung aber die Innenstadt war leer.
Dort wo wir letzte Woche 4 Personen angetroffen hatten, war heute niemand. Es sah auch so aus, als wenn dort nur noch eine Matratze auf dem Boden lag.
Im Lager hatte wir Schuhe eingepackt, wir trafen den Herrn an, der uns beim letzten Treffen darauf angesprochen hat. Dem Herrn ging es heute nicht gut, er hatte Magenprobleme und nahm daher nur Wasser und Cracker. Er kam dann nochmal ans Auto und präsentierte uns stolz seine neuen Schuhe.
Als wir dort standen kam noch der Ein oder Andere zu uns ans Auto. Die Suppe wurde von allen gerne angenommen und auch nicht nur ein Teller, sondern auch gerne mal zwei oder drei.
Als Nachtisch immer gerne noch Schokolade und Kekse, auch kalte und heiße Getränke gehen immer. Auch wurden vom DRK kleine Verletzungen versorgt.
Die Nacht war auch voller Überraschungen.
Erst trafen wir auf einen alten Bekannten der für ein paar Tage wieder in der Stadt ist, da er einige Sachen regeln will, z. B., um seinen Sohn zu sehen.
Er erzählte uns, wo und was er die Zeit getrieben hat.
Dann die zweite Überraschung.
Andreas und ich mussten 2x hinsehen, vor uns stand ein Herr, der uns anlächelte,
gepflegt gekleidet, mit neuer Brille. Wir freuten uns sehr. Auch er bekam eine Suppe und dann erzählte er uns, er habe jetzt eine Wohnung, klein aber seins.
Man habe ihm Hilfe und die Chance angeboten und die hat gerne angenommen. Auf der Straße war er bestohlen worden, hatte auch durch seinen Alkoholkonsum einige Probleme. Jetzt fühle er sich besser und sicherer.
Das war eine großartige Nachricht.
Bitte pass gut auf dich auf, wir werden immer nach dir Ausschau halten.