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Letzte Woche hatte uns eine Stadt um Hilfe gebeten, damit wir einem Herrn in einer Notunterkunft etwas zu essen kauften.
Wir scheinen gut gewesen zu sein, denn heute bekamen wir einen erneuten Anruf.
Es ist schön, wenn man so einfach und unkompliziert mit Städten und Einrichtungen zusammenarbeiten kann, vor allem wenn diese Stellen wissen, dass sie sich auf uns verlassen können, weil wir nicht einfach nur reden, sondern machen.
Also sind wir – Andreas Steinhof und ich heute erneut in die Notunterkunft.
Da dort aber nicht nur der ältere Herr wohnt und es in diesem Bereich der Wohnmöglichkeit, nicht ohne Folgen bleiben würde, wenn man nur einer Person etwas kaufen würde, haben wir dann mal eben drei Personen ein bisschen was eingekauft und was soll ich sagen, die Freude war riesig und somit bleibt auch alles schön friedlich.
Man muss einfach auch auf seinen Bauch hören.
Natürlich war die Anfrage der Stadt nur auf diesen Herrn gerichtet, aber wenn man mal darüber nachdenkt und sich nur ansatzweise vorstellt, in einer Notunterkunft leben zu müssen und dann mitbekommen würde, dass nur eine Person etwas bekommt, dann würde jeder von uns neidisch werden und hätte gerne etwas von dem Kuchen mit ab.
Also warum unnötig etwas herbei schreien, wenn man zum einem jeder dort lebenden Person eine Freude machen kann und der Friede in den vier Wänden dann doch bestehen bleibt und das, weil man eine Packung Aufschnitt und ein Brot mehr kauft!?
+++ Das Bauchgefühl, sagt meistens mehr als die Augen, die nur den Augenblick wahrnehmen! +++
Dann ging es weiter – auf in eine andere Stadt und dort trafen wir sie, die Menschen, für die wir Abends rausgehen, die Menschen, die keine Wohnung mehr haben, die Menschen, die dieses Leben eine Heizung zu besitzen oder in einem Bett zu schlafen, schon lange nicht mehr kennen.
Hunger, war das dringende Thema – alles hatten Hunger und keiner sagte aber auch nur einen Ton.
Bis auf, habt ihr eine Isomatte und dass es ihnen den Umständen nach gut geht, kam nichts, bis ich dann fragte, wer Hunger hat!?
Dann gingen plötzlich die Köpfe nach oben und einer nach dem anderen sagte, mit ganz großen Augen – ja bitte, etwas zu essen wäre wirklich großartig.
Und dann gingen wir mal eben für sieben Personen etwas zu essen kaufen, ok wir hielten durch die Großbestellung dann etwas den Betrieb in der Lokalität auf aber was macht das schon, wenn man sich dann noch mit den Gästen unterhalten kann, die alle neugierig waren, warum da zwei Menschen, mit grünen Jacken, den halben Laden leerkaufen!?
Ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit nebenher, kann ja nicht schaden!
Jedenfalls ging es dann zurück und ein Danke, traf das nächste, viel zu viel Danke – denn wir machen das ja gerne und wärend die Münder gefüllt wurden, drangen trotzdem weitere Danke heraus.
Dann machten wir uns zum Auto, unterwegs sprach uns eine ältere Dame an, die uns beobachtet hatte und wir bekamen eine kleine Portion Lob, dafür das wir nachts unterwegs sind und einfach helfen, ohne lange zu überlegen, und das tun, was unser Bauchgefühl uns mal wiedergesagt hat.
In diesem Fall war es, dass wir gefragt hatten, wer denn Hunger hätte.
Wieder im Auto, viel uns ein das ja noch der Wunsch nach einer Isomatte da war und wir fuhren nochmal zu der Stelle hin, die wir zuvor zu Fuß erreichten und auch wenn unser Fahrzeug, da eigentlich gar nicht hinfahren durfte, haben wir eben mal ein bisschen die Regeln gebrochen und sind trotzdem zu diesen Menschen hingefahren, haben ihnen noch Isomatten und Schlafsäcke geschenkt und somit wieder einmal ein paar Augen – in dem Fall waren es heute die von zehn Menschen, zum Leuchten gebracht.
Es macht Spaß zu helfen, es ist großartig Menschen ein Funken von Freude zu schenken und es berührt, wenn Tränen der Dankbarkeit fließen.
Danke, dass wir helfen durften