Als ich gestern in der ersten Reihe zur Verleihung des Friedenspreis
Als ich gestern in der ersten Reihe zur Verleihung des Friedenspreis der Stadt Ennepetal saß und unseren Namen hörte, schossen mir die Tränen in die Augen. Dann stand ich irgendwann auf der Bühne, bedankte mich für den Preis, und schon wieder schossen mir die Tränen in die Augen.
In letzter Zeit ist das wirklich schlimm – ich bin so nah am Wasser gebaut, dass es schon nicht mehr normal ist.
Diese Woche habe ich noch zwei wichtige Vorträge, bei dem ich unseren Verein vorstelle und hoffentlich ist mein Wasserhaushalt an diesen Tagen dann nicht so hoch.
Natürlich gibt es Menschen, die jetzt vielleicht lächeln, was mir persönlich aber ziemlich egal ist – Frauen dürfen heulen, Männer auch.
Gestern sagte ich, dass das daher kommt, weil in letzter Zeit so viel passiert ist, was mich sehr berührt hat. Aber irgendwann muss ja auch mal wieder gut sein.
Als ich gestern nach Hause kam und all das erstmal sacken ließ, setzte ich mich, bevor meine Tour mit Annette beginnen sollte, noch eine Runde auf die Couch – runterkommen, durchatmen, entspannen, ein bisschen in sich gehen, kurz die Seele streicheln, um dann wieder ins Auto zu steigen, zum Lager zu fahren und Annette zu treffen.
Wir fuhren los, als das Fahrzeug beladen war, und fuhren dann durch die Nacht.
In #Wuppertal sollten wir nur kurz sein und dort einer Person helfen, bevor es dann im Tiefflug nach #Hagen ging.
Dort war es anfangs sehr ruhig, und als es dann irgendwann aufhörte zu regnen, kamen viele auf uns zu, die alle Schlafsäcke brauchten, weil ihre geklaut wurden oder defekt waren. Wie eine Person mir stolz berichtete, hatte sie ihren einfach weggeschmissen.
Wie wir mit letzteren umgehen, darüber denke ich noch nach. Vielleicht ist es ja auch gar nicht ihre Schuld. Vielleicht haben ein paar Männchen in ihrem Kopf etwas gesagt, was zwar keinen Sinn macht, aber sie eben so handeln ließ.
Ich bin kein Arzt, und ich will auch nicht mutmaßen, welche bösen Geister in dieser Person ihr Unwesen treiben. Und ja, auch wenn es ärgerlich ist, für solch ein Handeln muss es Gründe geben, nur welche das sind, darüber werde ich nicht urteilen und mir auch keine Gedanken machen.
Ok, letzteres ist mir noch nicht gelungen – aber vielleicht gelingt es mir im Laufe des Tages noch, nicht darüber nachzudenken.
Und wenn merkwürdige Sachen passieren, passieren auch gute und manchmal auch schöne Dinge, wie die vielen Gesichter, die uns heute ein Lächeln schenken. Darüber hinaus begegneten wir wieder einer Person, die total verändert aussah.
Ich schaute ihn an und sagte: „Hey, du siehst richtig gut aus – so gepflegt, so anders, so gut, so irgendwie komplett anders.“ Als Antwort kam ein leises „Echt jetzt?“ und daraufhin ein großes Grinsen und ein noch leiseres Dankeschön.
Nachdem ich Annette am Lager abgesetzt hatte, setzte ich die Fahrt fort, auch wenn mein Kopf mir sagte, dass ich nicht ganz normal bin und lieber ins Bett gehen sollte. Aber das konnte ich nicht, denn auf der Suche nach dem Grund für meine derzeit ständigen Tränenausbrüche muss es einen Grund geben, und im Bett werde ich diesen nicht finden, wenn ich ihn überhaupt finde.
Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart, und wenn ihr etwas sucht, hört niemals auf zu suchen, denn nur dann könnt ihr es finden.
Passt auf euch auf und bleibt gesund.