Auch in der Nacht zum 4. Advent waren wir natürlich wieder draußen

Auch in der Nacht zum 4. Advent waren wir natürlich wieder draußen auf der Straße um in einige Wohnzimmer ohne Fenster, Türen und einer Zimmerdecke nach dem rechten zu schauen.

Olaf berichtet euch von der Tour, die er mit Sabine in die Nacht hineingefahren ist.

 

Der Abend vor dem 4. Advent…weihnachtliche Stimmung allerorten…am nächsten Morgen wird überall in warmen Stuben die 4.Kerze angezündet. Doch da, wo wir heute hinfahren, da gibt es dieses wohlig warme Gefühl der Adventszeit einfach nicht und so versuchen wir mit unserer Hilfe, mit kleinen von Mitbürgern gepackten Päckchen und Schoko-Weihnachtsmännern ein wenig Weihnachtsstimmung auch nach draußen auf die Straße zu bringen.

Also, wie immer das Auto gepackt und ab zu Sabine Richtung Hattingen.

Dort starteten wir unsere Tour und fuhren langsam durch die dunklen Straßen und kontrollierten auch die uns bekannten Plätze.

Leider trafen wir hier niemanden an und wir hoffen das alle einen trockenen Schlafplatz für die Nacht gefunden haben.

Weiter ging unsere Tour durch Nebel und leichten Nieselregen Richtung Hagen.

In der Innenstadt und Drumherum war an diesem Samstag noch richtig Trubel in den Kneipen und Cafés, die Angst vor einem möglichen neuen Lockdown nutzten vermutlich noch einmal viele Leute, um vor Weihnachten noch einmal gemeinsam feiern zu können.

Dieser Trubel geht allerdings an all denen vorbei, die in dunklen Ecken, Eingängen und Hinterhöfen ein Platz für die Nacht gefunden haben. Hier konnten Sabine und ich mit unseren neuen Isomatten, Schlafsäcken und aufblasbaren Kissen die Situationen etwas erträglicher gestalten. Auch etliche warme Speisen, heißer Kaffee und Tee wechselten die Besitzer.

Ebenso freute sich ein Herr über ein paar warme Winterschuhe, welche wir durch eine aktuelle Spende an Bord hatten und auch Handschuhe und ein neuer Rucksack fanden neue Besitzer. An einigen weiteren Stellen trafen wir leider niemanden an.

 

Mittlerweile war es schon nach Mitternacht, doch an ein Abbrechen war nicht zu denken.

So ging es noch weiter Richtung Wuppertal.

Zu unserem Erstaunen waren noch alle uns bekannten Bedürftigen noch wach und freuten sich uns zu sehen.

So führten wir noch lange und intensive Gespräche, unterstützten auch hier mit warmen Speisen und Getränken.

Die Freude und die Dankbarkeit der Menschen zu sehen, die nun doch nicht hungrig einschlafen müssen, ist so riesig und erwärmt auch unsere Herzen immer wieder aufs Neue.

Ein Lächeln und ein Danke…was gibt’s schöneres als Belohnung für unsere ehrenamtliche Arbeit?!

Die Menschen dort draußen haben auch so ein großes Herz und versuchen uns mit kleinen Geschenken wie z.B. einem Ferrero Küsschen oder ähnlichem ihre Dankbarkeit auszudrücken.  Dies alles saugen wir immer wieder aufs Neue in uns auf und lassen uns mit einem guten Gefühl weiterziehen.

In einem weiteren Wohnzimmer ist die Stimmung allerdings seit Tagen arg gedrückt. Dies hat verschiedene Gründe, auf die wir hier nicht näher eingehen möchten. Wir halten aber unser Versprechen, egal was passiert und solange es für uns vertretbar ist, werden wir auch hier weiterhin unsere Hilfe anbieten und die Bedürftigen nicht im Stich lassen.

Auch hier führten wir mit allen lange Gespräche…hier öffneten sich die Herzen und der Kummer der Bewohner fand bei uns dankbares Gehör und Zuspruch.

Zum Abschluss, es war nun schon 2 Uhr morgens, schauten wir noch bei drei guten „Freunden“ vorbei…hier war allerdings nur einer anwesend, ein weiterer Herr fand für das Wochenende Unterschlupf bei einem Bekannten…der dritte war wohl noch unterwegs.

Auch hier freute man sich noch über einen kurzen Plausch und etwas Warmes für den Magen.

Da Sabine schon am Vortag über 12 Stunden für UNSICHTBAR e.V. unterwegs war, beschlossen wir dann unsere Tour zu beenden und ich brachte Sabine wieder nach Hause, danke an Sabine das du durchgehalten hast 👍.

Wir wünschen euch allen noch einen schönen 4 Advent.