Auf dem Bild sieht man lediglich eine „grüne“ Ampel
Wenn selbst ein Bild auf den ersten Blick scheinbar etwas darstellt, was sich überhaupt nicht auf dem Bild befindet und jede/r der es sieht, direkt Gedanken hervorruft, die vollkommen unnötig sind, was geht den Menschen dann erst in den Köpfen vor, wenn sie obdachlose Menschen sehen.
Auf dem Bild sieht man lediglich eine „grüne“ Ampel, die ihr Licht in eine mit Wasser bedeckte Fläche auf der Straße schmeißt – jedoch wird dieses Licht in Blau dargestellt und was sagt unserem Kopf die Farbe Blau? Da muss doch was passiert sein – ist es aber nicht.
Und so wie unsere Augen bei manchen Dingen einfach in dem was sie sehen fehlgeleitet werden und diese Gedanken ans Hirn schicken, so muss es auch in vielen Köpfen – vieler Menschen passieren, wenn sie obdachlose Menschen sehen und sich gar nicht lange Gedanken machen, sondern sich ohne darüber nachzudenken, gleich ein Bild machen, wenn auch ein falsches.
Es sind oftmals nur Sekunden, die uns alle auf ein falsches Gleis leiten, Sekunden in denen wir einem zweiten Gedanken gar keine Chance geben, den ersten vielleicht zu revidieren und nochmal darüber nachzudenken, was denn jetzt vielleicht anders wäre.
Einfach geht schnell, kompliziert – wobei es gar nicht kompliziert sein müsste, ist dann uninteressant.
Man sieht den Menschen auf der Straße und verurteilt ihn, dass diese Menschen aber dort nicht sitzen, weil sie Gefallen daran gefunden haben, es sich auf dem nassen Beton gemütlich zu machen und sich dann dort auch noch schlafen legen, darüber denken wenige nach.
Es sind dann eben die Schmarotzer, Penner und „Objekte“, die man nicht sehen will.
Gestern war der 1. Advent und an diesem Tag wünscht man jedem anderen Menschen, dem man begegnet einen schönen, eben 1. Advent.
Wieviel Menschen haben wohl obdachlosen Menschen, einen schönen 1. Advent gewünscht und wieviel sind weitergegangen, weil sie sich irgendwann einmal ein Bild gemalt haben, von dem sie nicht loslassen wollen.
Arndt und ich sind heute Nacht los in die Nacht gefahren – bei mir ging es nicht früher – erst die Gesundheit, die mir zweimal eine Tour vermasselte und dann die vielen Termine, die wir vor der Weihnachtszeit haben und die am Ende eines Tages einfach nur an Schlaf denken lassen – da fällt man dann einfach ins Bett und findet sich am nächsten Tag zerknuddelt und etwas neben der Spur wieder im Bett und der nächste Tag beginnt.
Anstrengend aber es bereitet all denen, die das machen eine unglaubliche Freude immer weiter und weiter zu machen, damit das Ziel – immer mehr und mehr helfen zu können, dann am Ende auch aufgeht.
Wir hatten zwei Meldungen, mit einer davon hatte ich heute Nachmittag noch gesprochen, also mit dem obdachlosen Herrn direkt, der ging aber später nicht mehr ans Telefon und wer weiß, vielleicht war er einfach auch nur zu müde und hat das Handy nicht gehört.
Der andere war nicht an dem gemeldeten Platz, hatte sich aber eine Stelle eingerichtet, die ihm – wenn er dann wiederkommen würde, vor dem Regen schützen wird.
Und dann begegneten wir auch noch weiteren obdachlosen Menschen, in Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis, denen wir etwas Gutes tun durften.
Und nun – nun wird es wieder Zeit ins Bett zu gehen, wobei noch knapp 2 Stunden Zeit ist, in denen wir noch auf Meldungen rausfahren – also gehe ich die Sache mit dem Bett jetzt mal langsam an und wenn ein Anruf reinkommt, fahre ich raus und wenn kein Anruf reinkommt – schlafe ich mal ein Stündchen länger.
Vielen Dank Arndt, dass Du mich begleitet hast.