Bäääähhh ist das fies kalt geworden.

Bäääähhh ist das fies kalt geworden.
 
Sobald die Uhrzeit Richtung 01:00 Uhr I 02:00 Uhr I 03:00 Uhr geht, wird es klirrend kalt, wenn ich an den Winter denke, der erst kommt, ahne ich schlimmes.
 
Als ich etwas früher noch bei unseren Freunden saß und den Wauz mal wieder mit Leckerchen vollgestopft hatte, da ging es noch – ok es war jetzt nicht warm aber so richtig kalt, war es auch nicht – dass ging erst später los.
 
Und dann ist da diese Kälte, die man jedes Mal wieder mit ins Auto bringt. Der Körper weiß schon gar nicht mehr ob er sich aufheißen soll oder ob er runterkühlen soll, also fährt er so eine Mittelschiene – nicht ganz warm aber auch nicht ganz kalt und dann, dann kommt man bei den Menschen an, die nichts mit regulieren am Hut haben, sondern dieser Kälte, Tag ein und Tag aus ausgesetzt sind und dann frage ich mich immer wieder, was müssen das für Menschen sein, die diese Menschen nicht sehen – die sie ignorieren, wobei doch jeder heut zu Tage so nah an ihrem Leben dran ist, wie sonst noch nie.
 
Es kann jedem passieren, dafür habe ich vor Jahren noch Spott geerntet, als ich das geschrieben hatte, heute ist es kein Spott mehr, heute weiß das so ziemlich jeder, dass es ernsthafte Realität geworden ist.
 
Mein erstes Gespräch heute Abend war lang und einer von ihnen setzte sich neben mich in den Kofferraum – Darf ich, fragte er und plumps da saß er auch schon neben mir, trank seinen Kaffee und wir plauderten, wie alte Freunde und vergaßen für einen Moment die Zeit.
 
Einer von ihnen muss sich dringend um etwas Wichtiges kümmern und ich nerve ihn gerne damit, weil es wirklich wichtig ist und auch als ich fuhr, sagte ich ihm nochmal, dass er unbedingt zu gewissen Stellen gehen muss, um dies und das aus der Welt zu schaffen und auch wenn ich ihn damit nerven würde.
 
Tut er es nicht in den nächsten Tagen, versprach ich ihm – extra für ihn eine Tour zu fahren und ihm mit voller Freude in den Hintern zu treten.
 
Er schaute mich an und sagte, dass das auch gut so wäre und er wüsste das ich das tun würde. Manchmal lesen die Jungs was wir schreiben und wenn Du das jetzt hier liest – denk dran – ich nehme für dich extra viel Anlauf, wenn Du deinen Hintern nicht hochbekommst und gewisse Dinge regelst.
 
Dem anderen versprach ich, seinem Wauz etwas mitzubringen, an dem ich eigentlich sehr hänge, denn es ist noch von Ben, meinem verstorbenen Seelenhund, meinem ein und alles, der nun schon seit fast 2 Jahren nicht mehr bei mir ist.
 
Es ist eine Unterlage, etwas weiches in das sich der Wauz reinschnuffeln kann, wenn Herrchen ihr dann mal wieder die Decke klaut und sein Versprechen es ihn Ehren zu halten, dem Versprechen glaube ich auch, selbst dann wenn ich mich mit dem Thema Vertrauen sehr schwer tue – hier habe ich das Gefühl, dass ich das darf.
 
Ja es gibt Sachen auf der Welt, die bleiben wie eingebrannt im Hirn und gehen einfach nicht weg. Wesen die man einmal so sehr geliebt hat und die nun nicht mehr sind, bleiben unvergessen und dieses Stechen im Herz, wenn man an sie denkt, wird wohl auch in Ewigkeit weiter und weiter stechen.
Und auch hier ist es kein großer Unterschied zwischen dem was ich Euch schreibe, manchmal Menschen um mich herum erzähle, bei denen ich weiß, sie hören mir zu und fühlen in dem Augenblick mit mir und zu den Menschen die auf der Straße leben und die vielleicht niemanden haben, bei dem sie das Gefühl haben, ihre Seele einfach mal schreien und weinen zu lassen und ich weiß zu 100%, dass wir Menschen von UNSICHTBAR e.V. jeder für sich, sich gerne zu diesen Menschen setzt und in dem Augenblick, in dem wir ihnen zuhören, ihnen etwas damit schenken, was sie so auf der Straße schmerzlich vermissen.
 
Jemanden der mitfühlt, wen sie etwas erzählen möchten – jemand der sie ernst nimmt, wenn sie uns ihre Geschichten erzählen, jemand der sie als Mensch sieht, mit allen ihren Höhen und Tiefen.
 
Am Montagabend durfte ich in Hagen vielen Menschen helfen und auch wenn in den umliegenden Städten, durch die ich gefahren bin, niemand da war – sie wissen alle – wenn sie jemanden brauchen, der einen Platz neben sich im Kofferraum frei hat, dann sind wir das – die für diese Menschen da sind.
 
Als kleine Anmerkung möchte ich noch hinzufügen:
 
Wir haben Nora (Name nicht verändert) und ihren Besitzer um Erlaubnis gefragt, die Scene zu drehen, weil wir respektieren Mensch und Tier, respektieren ihre Persönlichkeit und die damit verbundenen Rechte, die jeder von uns besitzt und wir würden niemals ohne Ihre Erlaubnis Bilder von Ihnen machen, auch nicht verschwommen und schon gar nicht von Stellen, die auf den ersten Blick erkennen lassen, wo sich diese Menschen aufhalten
 
Veröffentliche Bilder und Videos werden ausschließlich erst dann veröffentlicht, wenn uns die schriftliche Erlaubnis der abgebildeten Personen oder Besitzer ihrer Tiere vorliegen und das ohne erkennbaren Aufenthaltsort.
 
Aber das sollte eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit sein.