Das war wichtig
Diesmal war ich (Susanne) mit Anna auf Tour. Da Anna und ich uns nur vom Lager kannten, besprachen wir auf dem Weg zum DRK, wo Vanessa und Martin auf uns warteten, unsere Tour in Hagen und tauschten uns aus.
Das war wichtig, da wir uns auf der Straße gegenseitig vertrauen müssen. Man weiß nie, in welche Situation man kommen könnte.
Das Wetter ist seit heute Abend regnerisch geworden. Mal sehen, welche Menschen wir antreffen. Die ersten Anlaufstellen waren leer. Sind die Menschen heute Nacht gut untergekommen oder haben sie ihre Schlafplätze gewechselt?
Bei einem Herrn schauen wir regelmäßig an seinem Zelt vorbei. Er möchte nie etwas, aber wir möchten einfach zeigen, dass er uns wichtig ist.
Auf der Weiterfahrt winkte uns ein bekannter Herr an einer Bushaltestelle, wir sollten weiterfahren. Da dort noch viele Leute standen, wäre es ihm wohl nicht so angenehm gewesen, dort von uns etwas anzunehmen. Er achtet immer darauf, dass man ihm nicht ansieht, dass er auf der Straße lebt. Aber er fuhr uns dann mit dem Bus hinterher. Wir haben ihn natürlich nicht darauf angesprochen, sondern so getan, als ob wir ihn gerade erst sehen. Gerne probierte er den Gemüseeintopf vom DRK und bei einem anschließenden Kaffee erzählten wir noch ein wenig über dies und das.
Dann kamen noch einige Bekannte, aber auch neue Menschen, denen wir helfen durften. Ein junger Mann kam zu uns; er ist erst seit kurzer Zeit obdachlos und hatte keinen Schlafsack. Wir gaben ihm dazu noch eine Isomatte und einen Rucksack, um am Tag alles gut transportieren zu können. Denn wenn man keinen festen Schlafplatz hat, wo soll man seine Sachen lassen? Die einzige Möglichkeit wäre ein Schließfach am Bahnhof, doch das Geld dafür muss man erst einmal jeden Tag haben.