Ein junges Pärchen, welches seit kurzem auf der Straße lebt
Vincent, Doris und Sabine auf Tour
Die Tour begann mit der Meldung eines jungen Pärchen, welches seit kurzem auf der Straße lebt. Die beiden hatten die 017634347385 von UNSICHTBAR e.V. von einer Freundin bekommen und klärten so mit uns einen Treffpunkt ab, denn die beiden hatten nichts als die Klamotten die sie trugen.
Dort angekommen, trafen wir jedoch einen anderen uns bekannten Herrn. Wir konnten ihm mit Terrine und Kaffee einen Gefallen tun, als wir dann auch schon die nächsten Menschen sahen.
Einem Herrn brachten wir neue Schuhe mit, die er gegen seine Hausschuhe dann tauschte. Während er die Schuhe anzog, kam auch schon ein weiterer Herr zu uns, er erzählte uns, er lebt normalerweise in einer anderen Stadt. Über die Terrine, das Wasser und den Kaffee freute er sich sehr.
Und dann kam auch schon ein weiterer Herr, sonst eigentlich mit einer Krücke unterwegs, dazu. Er erzählte uns, dass ihm seine Gehhilfe aus dem Zelt heraus geklaut wurde. Wir waren fassungslos, wie wir es leider des Öfteren auf unseren Touren sind, und fragten uns, wer sowas macht. Ein Kaffee behebt das Problem nicht, hilft aber dem allgemeinen Wohlbefinden.
Hinzu kam ein älterer Herr, er lebte erst kurz auf der Straße. Wir halfen ihm mit einer Isomatte und Schlafsack. Auch bekam er das Angebot von einem uns bekannten Herrn, mit ihm gemeinsam an seinem Ort zu übernachten. Das sind die wirklich schönen Momente auf unseren Touren. Diesen Zusammenhalt zu sehen, erweckte in mir ein zuversichtliches Gefühl, dass wir Menschen so viel erreichen können, wenn wir doch nur zusammenhalten.
Einem Herrn, den wir am Anfang wahrgenommen hatten, konnten wir mit einem Tee und einem Gespräch eine Freude machen. Er ist noch recht jung und erzählte, er sei im Moment auf Wohnungssuche, allerdings ohne Erfolg. Leider ist er damit kein Einzelfall, sondern die ernüchternde Regel. Wir drücken ihm die Daumen, dass die Wohnungssuche bald Erfolge erzielt.
Es kam dann eine ältere Frau zu uns ans Auto. Wir machten ihr einen Kaffee. Und während wir dort so standen, fotografierte uns ein Passant und sprach uns darauf an, wie toll er doch unsere Arbeit findet. Es freut uns auch für Menschen mit Wohnung sichtbar zu sein.
Dann trafen wir unsere Meldung an. Hier konnten wir mit zwei Schlafsäcken, Isomatten und einem Zelt helfen. Auch hier führten wir ein Gespräch. Auf unserem weiten Weg trafen wir dann noch einen uns bekannten Menschen. Auch hier konnten wir mit Terrine und Kaffee helfen.
Ich fand es erschreckend zu sehen, dass die Zahl der Menschen auf der Straße so ansteigt. Ich hoffe, alle kommen gut durch den Winter.