Eine Megatour bedeutet bei uns nicht mal eben um die Ecke zu fahren.
Eine Megatour bedeutet bei uns nicht mal eben um die Ecke zu fahren.
Hier ein paar Details vorweg
Datum 18.09.2021/19.09.2021
Gefahrene Kilometer 187 km
Beginn: 22:00 Uhr
Ende: 05:00 Uhr
Müdigkeitsfaktor: Mittelmäßig
Etwas Gutes getan: 19 x
Sich dabei gut gefühlt: Ununterbrochen
Pausen: Ja – mussten auch sein
Heute war es wieder soweit – Samstag bedeutet Tag der Megatour.
Einmal überall hin – kreuz und quer durch den
Ennepe-Ruhr-Kreis / Hagen / Wuppertal / Bochum, einmal quer durch die Nacht, vorbei an tanzenden Menschen, bis zu denen die am Straßenrand lagen und hier und da schon schliefen.
Es waren nicht wenige, denen wir heute insgesamt 3 TOM`s , 16 Suppenterrinen 14 Becher Kaffee und 3 Schlafsäcke schenken durften.
Eine Geschichte von den vielen, die uns heute begegnet ist und uns sehr bewegt hat, war die von dem jungen Mann, der neben seinem Vater auf der Straße saß und viel erzählte und sich einfach nur für sich und seinen alten Herrn ein Dach über dem Kopf gewünscht hat.
Der Vater hingegen, sagte nicht viel, eigentlich gar nichts. Er saß nur dort, schlürfte seine Suppe und schaute hin und wieder mit verlegenem Blick zu uns hoch und nickte mit seinem Kopf.
Seine Blicke sprachen Wände
Hier haben wir Anlaufstellen weitergegeben, mehr konnten wir in dieser Situation nicht tun, außer dass die Beiden einen warmen Kaffee, jeweils eine Suppe und zwei Schlafsäcke, von den bereits oben aufgezählten Dingen bekamen.
Umso später die Stunde, um so ruhiger wurden die Städte und umso übersichtlicher wurden Stellen, an denen Menschen gesessen haben oder sich hingelegt hatten, um zu schlafen.
Genau die richtige Uhrzeit für UNSICHTBAR e.V. – denn wir sind da, wenn andere schon längst an ihrem Kissen kuscheln und tief in ihren Träumen durch die Lüfte schweben.
Es war eine lange und gute Tour, die uns durch Hagen führte – wo aber heute ein unglaubliches Polizeiaufkommen war, weil ein herrenloser Koffer am Bahnhof gefunden wurde und die Beamten auf die Sprengstoffexperten aus Düsseldorf warteten. Uns blieb somit nur ein drum herum fahren.
Es war eine Tour die uns danach durch kleine einzelne Städte des Ennepe-Ruhr-Kreises, nach Bochum führte und von dort aus nach Wuppertal.
Man könnte jetzt schreiben, eine Tour wie jede andere auch, aber so ist das nicht, denn jede Tour ist anders, ruhiger, lauter, aufreibender, informativer und manchmal auch extremer.
Entschuldigt bitte aber meine Augen fallen gerade immer und immer wieder zu, wir haben jetzt 05:30 Uhr, so dass ich jetzt mal zum Ende komme.
Kein so langer Text, wie gewohnt und bis gerade eben ging es auch noch, aber langsam sagt die Müdigkeit dann doch, dass es Zeit wird, sich mal ins Bett zu legen.
Vielen Dank an Jens, dass du wieder dabei warst.
Und jetzt ab ins Bett – Gedanken sortieren, um dann immer wieder festzustellen, dass es uns – die ein Bett, eine Heizung und ein Dach über dem Kopf haben, so sehr gut geht, dass wir uns alle nicht über unser Leben beschweren dürften.
Wir sollten alle dafür dankbar sein, für das was wir haben.
Wie sagte Kathrin gestern noch?
Das sind keine „Außenseiter“, die am Rand der Gesellschaft leben; das sind unsere Brüder, unsere Schwestern, unsere Freundinnen und Freunde, unsere Väter, unsere Mütter und unsere Kinder.
Last uns gemeinsam, auf all diese Menschen aufpassen, lasst uns ihnen allen ein bisschen von unserem Glück schenken und wenn es sich nur dadurch bemerkbar macht, dass wir sie sehen, sie ansprechen, ihnen helfen und sei es nur mit einem Kaffee.
Lasst uns Mensch sein und Gutes tun – sowie wir von UNSICHTBAR e.V. es auch leben und spürt dieses außergewöhnliche Gefühl, wie es sich anfühlt, wenn man etwas für jemand anderen tut.
Spürt es nur ein einziges Mal, wie es ist helfen zu dürfen und der Zauber in Eurem Herzen, wird grenzenlos sein
– versprochen –
Euch allen gleich eine schöne Tasse Kaffee – ich bin dann mal weg – Gute Nacht