Endspurt zum Fest.
Sabine und Frank waren gestern auf Tour – für Sabine war es ein sehr langer Tag, denn sie war den ganzen Tag auch schon mit mir unterwegs. Danke für deinen Einsatz – hier nun ihr Bericht, aus der gestrigen Nacht.
Endspurt zum Fest.
Gestern war ein sehr langer Tag, mit vielen Terminen. Denn es gibt auch am Tag viel zu tun und zu organisieren und so weiter.
Nichtsdestotrotz ging es um 20.30 ab auf die Straße.
Heute rocken Frank und ich die Nacht. Also ab nach Hagen.
Dort wartete jemand auf uns der Hunger hatte und etwas reden wollte. Da haben wir auch gerne ein bisschen Zeit für.
Danach fuhren wir zurück nach Bochum, welches eigentlich unser Ziel heute Abend ist. Es ist das letzte Weihnachtsmarkt Wochenende und dem entsprechend ist die Stadt voll mit Menschen.
Die meisten Plätze, die wir anfahren sind leer, ist aber auch kein Wunder bei dem Betrieb so spät noch. Da findet niemand Ruhe, geschweige denn Schlaf.
Ein Platz nach dem anderen wird angesteuert, und die Wege dazwischen werden genaustens angeschaut, ob sich noch irgendwo jemand befindet. Am Bahnhof halten wir zwischen zwei Weihnachtsbuden, und gehen die U-Bahn Plätze durch, aber niemand. Auch die Rückseite des Bahnhofs ist leer, wie seit Tagen schon.
Zurück am Auto wartet aber schon jemand auf uns, und wir kommen seiner Bitte gerne nach.
Nach und nach trafen wir dann doch noch Menschen an, die etwas Warmes essen und trinken wollten. Es wurde auch langsam ruhiger in der Stadt.
Die Weihnachtsmarkt Besucher gingen nach Hause, die Buden Besitzer machten Feierabend, die Mülleimer liefen über und der Müll sammelte sich darunter, die Lichter an den Ständen wurden gelöscht, die Flaschensammler waren unterwegs, und hier und da fand ein Nager den reich gedeckten Tisch.
Übrig blieben die, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben.
Es ist eine andere Welt, wenn die Lichter aus sind, der Glitzer verflogen, die Musik verstummt, der Geruch von gebrannten Mandeln und Glühwein verzogen, und die Besucher in ihre warmen und weihnachtlich geschmückten Wohnungen und Häuser, zurückgekehrt sind.
Diese Welt ist grau, nass, kalt und geprägt von der Suche nach einem trockenen schlafplatz, etwas zu essen, trinken und was man sonst zum Überleben braucht. Und ebenso immer die Sorge um seine Habseligkeiten, denn es gibt keine Wände und keine Türen auf der Straße. Und somit endet unsere Tour dann auch für heute, um morgen weiterzumachen.
Und wie jede Nacht, wenn ich auf dem Heimweg bin, bin ich dankbar für das was ich tun darf, für die Menschen, die mit mir nachts unterwegs sind (heute mit Frank), für die Menschen, die hinschauen, helfen und unterstützen, wo sie können, und für mein Leben.
In diesem Sinne seit von Herzen dankbar.
Schönes Wochenende.