…er wüsste, dass er sich auf UNSICHTBAR e.V. und unser Versprechen zu kommen, verlassen kann.
Da wir heute lange Gespräche und viele Menschen angetroffen hatten, verzögerte sich unsere Ankunft bei dem Mann etwas.
Dafür entschuldigten wir uns, doch er war nicht böse und sagte zu uns er wüsste, dass er sich auf UNSICHTBAR e.V. und unser Versprechen zu kommen, verlassen kann.
Ein Auszug, aus dem Bericht, der heutigen Tour, den Rebecca geschrieben hat – ein Auszug darüber, dass nicht nur die Menschen auf der Straße sich auf uns und unser Wort verlassen können.
Hier nun der Bericht von Rebecca
Bei unserer heutigen Tour ging es für uns nach Wuppertal und Hagen.
Unsere erste Fahrt führte uns nach Wuppertal. Dort sind wir einer Meldung nachgegangen, die uns im Vorhinein erreicht hatte. Der Kühlschrank einer jungen Familie war leer und so durften wir mit einem Einkaufsgutschein dazu beitragen, diesen wieder zu füllen.
Danach ging es weiter in einen Stadtteil von Wuppertal. Dort trafen wir auf ein bekanntes Gesicht. Dem Mann konnten wir mit Kaffee und einer Suppe versorgen. Bei seinem heißen Getränk erzählte er uns von seinen Zukunftsplänen. Wir führten ein langes Gespräch und es wurde noch einmal mehr deutlich, dass neben der Grundversorgung mit Essen, Trinken und einer warmen Unterlage ein Gespräch auf Augenhöhe und ein aufmerksames Ohr so viel bedeuten. Wir wünschen dem Herrn von Herzen alles Gute.
Daraufhin besuchten wir unser Sorgenkind. Zu unserer Freude machte er einen sehr aufgeweckten und guten Eindruck. Auch mit ihm konnten wir ein langes und tiefsinniges Gespräch führen. Als er erfuhr, dass die Menschen, die hinter UNSICHTBAR e.V. stecken dies alles ehrenamtlich machen, war ihm die Rührung deutlich anzusehen und er bedankte sich mehrere Male sehr eindringlich. „Wenn ich hier alles geregelt habe, dann fange ich auch bei euch an“ Diese Worte beeindruckten uns zutiefst und wer weiß vielleicht können wir ja in Zukunft über ein neues Mitglied berichten, dass das Leben auf der Straße hinter sich lassen konnte.
Weiter ging es zu einer Schlafstelle eines uns bekannten Obdachlosen. Ihn konnten wir neben Suppen, Kaltgetränken und einem TOM auch mit Planen, die vor dem Regen schützen, versorgen. Beim Gespräch erfuhren wir, dass sein Weggefährte, mit dem er sich den Schlafplatz teilt, aktuell im Krankenhaus untergebracht ist. Die kühlen Nächte auf der Straße haben maßgeblich dazu beigetragen. Wir wünschen ihm gute Besserung!
Anschließend besuchten wir ein Pärchen, welches ihre Nächte in einem Zelt verbringt. Die Stimmung war sehr angespannt, wir hatten die Beiden nach einem Streit angetroffen. Bei einer Tasse Kaffee versuchten Olaf und ich schlichtende Worte zu finden und die Situation zu entschärfen. Da sich Beide dazu entschieden die Nacht allein zu verbringen, statteten wir die Damen mit einem Schlafsack gegen die Kälte aus.
Dann ging es für uns nach Hagen, um unser Versprechen vom Vortag einzulösen. Wie verabredet trafen wir uns mit dem jungen Herrn und seine riesige Freude über die brandneuen Schuhe war nicht zu übersehen. Er bedankte sich sehr oft und zum Aufwärmen gab es noch eine Suppe sowie einen Kaffee.
Da wir heute lange Gespräche und viele Menschen angetroffen hatten, verzögerte sich unsere Ankunft bei dem Mann etwas. Dafür entschuldigten wir uns, doch er war nicht böse und sagte zu uns er wüsste, dass er sich auf UNSICHTBAR e.V. und unser Versprechen zu kommen, verlassen kann.
Zum Abschluss widmeten wir uns noch der Hagener Innenstadt. Unser letzter Stopp führte und zu zwei Männern, die wir mit Suppen, Kaffee sowie Schlafsäcken und Isomatten aushelfen durften.
Unsere Thermoskannen waren leer als wir uns auf den Heimweg machten, wir hingegen voller neuer Eindrücke und Ansichten auf das Leben.
Auf dem Bild zu sehen, sind die alten und die neuen Schuhe des Herrn, die Freude darüber war laut Olaf`s Aussage, so überwältigend, dass sie glatt vergessen haben, ein Bild zu machen, als er dann die neuen Schuhe anhatte.
Da war es dann wieder – der Augenblick, in dem wir Gutes tun durften, für einen Moment alles um einen herum zu vergessen und uns mit diesen Menschen, einfach nur gemeinsam zu freuen.