Gedanken

Unseren Link zu dem dazugehörigen Podcast, dieses Berichtes – findet Ihr am Ende des Textes!

Unsere Touren sind in letzter Zeit mit vielen Gedanken versehen.

Gedanken die aus den Geschichten, die uns Menschen erzählen entstanden sind.

Gedanken, die wir uns machen, wenn wir sie dann treffen, die Straßenmenschen, die wir in der Nacht antreffen und Gedanken über das wieso und warum eigentlich.

Es sind diese Momente, in denen selbst uns noch ganz viele Fragezeichen auf dem Kopf stehen, wenn wir uns dann eben diese Gedanken darüber machen, wie alles irgendwann und irgendwo angefangen hat.

Sowie auch heute, als ich mit Tanja eine Tour in Hagen gefahren bin, die uns von Hohenlimburg bis in die Stadtmitte von Hagen führte.

Angefangen dort, wo wir zwei Menschen einen Lebensmittelgutschein überreichten, die kurz vorher unsere Bea danach fragten – welche Hintergründe dazu führten – darauf gehe ich hier aber nicht näher ein.

Und dann als wir unsere Fahrt fortsetzen war es wie immer mit Tanja, mit der man auf einer Tour alles erleben kann – lustige, heitere, ernste aber eben auch sehr tiefsinnige Gespräche und Momente – es ist immer irgendwas dabei, was eine dieser Touren besonders macht, sowie alle anderen Touren mit allen anderen Mitgliedern auch immer wieder irgendwas Besonderes beinhalten und jede dieser Touren dadurch spannend und interessant machen.

Heute war unser Thema, nachdem wir einigen Straßenmenschen wieder etwas Gutes tun durften, ein Herr, der immer am Bahnhof sitzt und wir uns darüber Gedanken machten, wie es wo irgendwo angefangen haben muss und wie man sich all die Geschichten irgendwie erklären kann.

Und umso mehr wir uns Gedanken über diesen Straßenmenschen und all die anderen machten – kamen wir gerade als wir am Bahnhof losfuhren auf einen Gedanken, der vielleicht so zu verstehen ist.

Wir – also alle Menschen, steigen irgendwann in einen Zug – oftmals erwischen wir den richtigen Zug, manche von uns erwischen aber leider auch den falschen Zug, andere wiederum warten zu lange auf den richtigen Zug und verlieren die Geduld und steigen einfach mal in den ein, der gerade daherkommt und manchmal passiert es auch, dass der Geduldsfaden kurz vorm Reißen ist und man sich plötzlich umentscheidet und in eine vollkommen andere Richtung fährt.

Und dann gibt es da die Momente, da weiß man, wo man hinwill, lässt sich aber bequatschen und fährt einfach mal mit anderen mit, vielleicht mit ganz anderen, die man so gar nicht kennt, man es aber mal ausprobieren möchte und sich letztendlich dabei vollkommen verfährt.

Und so wie die letzten zwei Absätze – also der erste – der mit „Wir – also“ angefangen und der letzte, der mit „dabei vollkommen verfährt“ aufhört, immer komplizierter wird, um sich über ein Bild davon zu machen, was jetzt eigentlich noch gemeint ist, so sehr kompliziert muss es für die Menschen sein, die irgendwann wie wir alle vor dem richtigen Zug standen, der uns in die richtige Richtung unseres Lebens bringen sollte, dann aber eben den falschen Zug genommen haben und irgendwann vollkommen irritiert sind, wie du – der das hier gerade liest und gar nicht mehr durchsteigst, wohin es eigentlich gehen sollte.

Einfach gesagt – wenn es kompliziert wird, wird es irgendwann anstrengend, einen Weg zu finden, um es wieder hinzubekommen und den eigentlichen Ausgangspunkt zu finden.

Vielleicht ist es das, was diese Menschen davon abhält, den Weg zurück zum Gleis 1 mit dem Ziel „Normales Leben“ zu finden und nicht irgendwann aufzugeben, weil man von Gleis 7, 8, 11, 25 oder 37 nicht mehr zurückfindet, das überhaupt ein solches möglich macht.

Es sind diese Geschichten, die schon sehr früh angefangen haben, die viele der die dort leben, zu dem gemacht haben, was sie heute sind und wenn wir uns nur einmal vorstellen, das Leben würde ein Wollknäuel sein, der sich immer mehr und mehr verknotet – wie würden wir dann weitermachen, wenn wir vollkommen den Überblick darüber verlieren würde, welchen Knoten wir als erstes öffnen müssten, um überhaupt zum Anfang zurückzufinden, damit sich irgendein Weg öffnet, um nicht irgendwann vor dem absoluten Chaos zu stehen.

In unserem Podcast, den ich heute zu diesem Thema veröffentliche, versuche ich auf das Thema noch ein bisschen mehr einzugehen, ob mir das gelungen ist, müsst Ihr entscheiden und ob Ihr mir noch folgen könnt, auch das müsst Ihr entscheiden.

Hier geht es zu unserem Podcast, zu diesem Bericht