Heute waren wir im Dreierpack unterwegs…
Heute waren wir im Dreierpack unterwegs…
Jens, Andreas und ich fuhren in die Richtung, die hinter dem Vorhang der Gesellschaft liegt.
Dort hin, wo sich kaum jemand nur im Ansatz vorstellen könnte, zu leben – außer die, die dort leben müssen oder vielleicht auch wollen.
Aber wer lebt schon gerne auf der Straße, läuft ständig mit Kleidung durch die Gegend, die klamm und ist und legt sich zur Nachtruhe auf eine Parkbank oder in ein Gebüsch!?
Einen Herr, den wir heute angetroffen hatten, wurde gerade von einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht – Alkoholvergiftung.
Ja soweit kann es dann auch kommen, wenn man mit alle dem und mit alle dem, was einen dazu gebracht hat, dort leben zu müssen, nicht mehr zurechtkommt.
Alkohol wird dann meistens ein neuer Freund, ein Freund, der aber nicht lange dein Freund bleibt, sondern dich noch mehr kaputt macht, als du es vielleicht schon bist.
Sorgen können nämlich oben schwimmen – in dem Fall des Herrn, der jetzt im Krankenhaus liegt, konnten die Sorgen wohl schon länger weit oben schwimmen, denn wenn es schon soweit kommt, dass man sich daran vergiftet, dann hat man diesen Freund schon viel zu lange in sein Leben gelassen.
Danach sind wir zu einer weiteren Stelle gefahren, dort leben die Menschen unter einer Plastikplane und um sie herum ist nichts außer die kalte Luft, die sie durch die Nacht begleitet.
Einer der Herren hatte noch nicht einmal einen Schlafsack und seine Schuhe waren auch nicht mehr besonders trocken, abgesehen davon, dass sie auch nicht mehr tragbar waren.
Hin und wieder haben wir Schuhe im Fahrzeug – neue Schuhe – die uns Geschäfte schenken, weil sie liegen geblieben sind und nicht abgeholt wurden oder Auslaufware sind oder oder oder und für genau so einen Fall, wie heute sind sie dann perfekt.
Das Thema Plane und nichts drum herum konnten wir so nicht stehen lassen und da kommen wir zu dem Punkt, warum wir gerne Geldspenden entgegennehmen.
Auf der einen Seite hätte man natürlich nach einem oder zwei Zelten fragen können und vielleicht hätten wir auch das ein oder andere Zelt gespendet bekommen.
Das Problem bei der Sache ist aber das Wort „vielleicht“ und deshalb freuen wir uns über jede Geldspende, die uns erreicht, um sowie auch heute einfach zu handeln und wie in diesem Fall gleich mal 4 Zelte zu bestellen.
Zelte aus Spenden heraus sind natürlich willkommen, aber meistens sind es eben auch Zelte, die man im Sommer nutzen kann, für den kleinen Campingurlaub nebenher, doch was passiert – wenn es regnet oder die Wassersäule des Zeltes so gering ist, dass beim ersten Regenschauer direkt Wasser ins Zelt eindringt oder es auch eben nicht Wasserfest ist!?
[Was bedeutet die Wassersäule im Detail? Wer im Zelt kniet, erzeugt durch die geringe Auflagefläche mit seinem Körpergewicht großen Druck auf den Zeltboden. Die Wassersäule gibt an, welchem Wasserdruck ein Stoff standhalten kann, bevor Feuchtigkeit durch das Material dringt.]
Rein gar nichts, die Menschen werden erneut nass und alles fängt von vorne an.
Mit euren Spenden können wir ermöglichen, dass wir eben genauso wie heute auch – zum Beispiel, wie in diesem Fall – qualitativ hochwertige Zelte zu kaufen und es den Menschen, die sich darüber freuen werden, bringen können und die dann in nächster Zeit trocken und vom Wind befreit – einfach schlafen dürfen.
Danke an Jens und danke auch an Andreas, dass ihr dabei gewesen seid und danke an alle Menschen da draußen, die unser Konzept verstehen, verfolgen und zu schätzen wissen.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Nacht