Hier nun der Straßen Bericht vom 24.03.2022
Hier nun der Straßen Bericht vom 24.03.2022
Geschrieben von Susanne, die unterwegs war mit Tanja und Olaf
Auf unserer Tour haben wir einen Menschen wiedergetroffen, der an der gleichen Stelle wie bei meiner letzten Tour war. Er wirkte verfroren, sowie auch schon beim letzten Mal.
Bei unserem letzten Treffen durften wir ihm einen Schlafsack dalassen und hatten ihm gezeigt, wie handlich dieser in einen Rucksack passt. Heute erzählte er uns, dass ihm dieser leider gestohlen wurde.
Er aß ganz gierig den sehr heißen Kartoffelbrei und fragte uns, ob denn immer noch Krieg sei, leider ja antworteten wir.
Danach trafen wir eine Frau, ein Moment. der mich sehr berührt hatte. Sie lebt auf der Straße, mit Tüten voller Leergutflaschen und anderen Sachen um sich herum. Sie hat sich so über Schokolade gefreut.
Schokolade!
Wir gehen einfach in den Laden und kaufen sie uns. Man nimmt so vieles einfach als selbstverständlich und dann erzählte Sie uns von einer Kirche und einem Gottesdienst. Von Ihrer Hochzeit und der Taufe ihrer Kinder.
Was alles muss vorfallen, dass man sich für ein Leben auf der Straße entscheidet oder dorthin getrieben wird. Allein ihr freundliches Lächeln ist Grund genug dafür, nachts rauszufahren und nach ihr zu schauen und zu all den anderen zu fahren, die jeder für sich eine andere Geschichte mit sich herumtragen, sich mit ihnen zu unterhalten, sich für sie zu interessieren, mit ihnen über ihr Leben zu sprechen, sie wahrzunehmen und für einen Moment bei ihnen sein zu dürfen.
Durch die Auffälligkeit des Autos wurden wir von Passanten angesprochen, was wir denn machen? Vielleicht hilft ja jedes Gespräch, das die Menschen, die auf der Straße leben dadurch anders wahrgenommen werden.
Das wäre schön, vielleicht bin ich aber auch nur zu naiv, dass zu glauben.