Hoffnung
Wie auch schon in den letzten Tagen, als unsere Teams unterwegs waren, führte ich die nächtlichen Touren bis in die frühen Morgenstunden fort, um gerade jetzt bei dieser eisigen Kälte, die Philosophie von UNSICHTBAR e.V. vollständig zu leben.
Sicherlich ist es, wenn man das jeden Tag macht, eine ziemlich harte Philosophie aber auch eine die jeden Menschen, den wir damit erreichen und helfen können, für den Augenblick ein Licht schenkt, nicht vergessen zu werden und für viele die einschlafen, gerade bei den Temperaturen – ein kleines bisschen Hoffnung, dass wenn wir nach ihnen schauen, nichts schlimmes passiert ist.
Die gesamte Woche habe ich diese Philosophie vollkommen ausgelebt. Angefangen am Montag bis gestern, nur dann auch mal in Begleitung und nicht nur allein.
Allein bedeutet aber nicht, dass wir keine Teams haben, die rausfahren – alleine bedeutet dann zu fahren, wenn die Teammitglieder, die dann am nächsten Tag arbeiten gehen müssen, auch mal ihren Schlaf brauchen.
Als ich am Montag mit Tanja auf den ersten Teil einer Tour war überreichten wir einem obdachlosen Herrn eine Tüte, die – die Grundschüler der Georg Müller Schule gepackt hatten.
In jeder dieser Tüten ist eine Karte mit einer persönlichen Nachricht, von den Kindern, für die obdachlosen Menschen.
Es ein bisschen so, als würden wir Postbote spielen und alle Tüten, die wir verteilt haben, werden direkt inspiziert und wenn diese Menschen dann die Karten finden, fließen oftmals Tränen.
Der Herr am Montag hatte sich auch sehr über eine Nachricht gefreut und als ich in den vergangenen Tag und dann gestern mit Arndt auf unserer Nachttour wieder bei ihm war, sprach er von dieser Karte und wie sehr ihn das gerührt hat.
Sowie viele vor ihm auch gerührt waren.
Dann setzen wir unsere Tour fort, die gestern dann um 04:30 Uhr zu Ende ging – mal sehen ob die Nachttour heute, sollte ich nicht vorher einschlafen – wieder so lange gehen wird, mit all ihren Geschichten, Hoffnungen und Tränen und hoffentlich, sowie ich vor jeder Tour bete, hoffentlich nicht damit enden wird, einen Menschen aufzufinden, der diese Kälte nicht überlebt hat.