Karin und Andreas auf Tour!

Karin schreibt…

Nicht immer grünes Licht für obdachlose Menschen…

Schnüffelmitglied Andreas sitzt wieder auf dem Beifahrersitz, als ich (Karin) den Kangoo gegen 22:30 Uhr am Lager starte. Zunächst Richtung bergisches Land – ich möchte sicher gehen, dass es „Rudi“, der erste Obdachlose, den ich in mein Herz geschlossen habe, gut geht, da wir ihn die letzten beiden Male nicht angetroffen haben. Dieses Mal haben wir Glück und finden ihn an seinem Stammplatz, es geht ihm gut, er hat Hunger – und ich bin beruhigt… 😊 “Rudi“ wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben – und ja, ich muss mit den Tränen kämpfen, aber dieses Mal aus Erleichterung…

Es geht weiter und wir steuern einen Treffpunkt an, der von obdachlosen und hilfsbedürftigen Menschen oft besucht wird. Bis auf 3 uns gut bekannte Herren ist der Platz leer. Wir fragen zwei Ordnungshüter, ob sie uns einen Grund nennen können. Können sie. Eine dort ansässige Imbisskette hat sich beschwert, dass vor ihrem Laden die Tische verdreckt und der Platz voll Müll hinterlassen werden. Wir können die Beschwerden natürlich verstehen, sind aber besorgt und begeben uns auf die Suche nach Alternativplätzen, an denen wir unsere Bekannten und weitere Obdachlose antreffen könnten. Manchmal reicht es, wenn wir eine Zeitlang parken – der Kangoo ist ja nun nicht wirklich unsichtbar und außerdem hinreichend bekannt, so dass Menschen, die unsere Hilfe benötigen, zum Wagen kommen.

Wir treffen keine weiteren hilfsbedürftigen Menschen an und hoffen, dass sie sich bei dem Regen im Trockenen aufhalten und in Sicherheit befinden.

Wir brechen die Suche ab, ich bringe Andreas nach Hause und den Kangoo zum Lager. Wie immer achte ich auf die Umgebung – diese selektive Wahrnehmung hatte ich schon nach der 2. Tour. Alles ruhig, es regnet und es ist mittlerweile 4 Uhr, als ich zuhause ankomme. Bei dem useligen Wetter sind beide Katzen im Haus. Katzen knuddeln ist ein probates Mittel, um runterzukommen. Jede Tour hinterlässt ihre Spuren – aber sie sind nicht immer negativ. Die Erfahrungen, die ich jedes Mal mache, berühren mich zutiefst und stärken mich zugleich. Es ist einfach MEIN Job.
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Das Ehrenamt bei UNSICHTBAR e. V. besteht nicht ausschließlich aus der Arbeit auf der Straße. Bring dich zum Beispiel in der Fahrzeugpflege mit ein, sortiere, packe und waschen und reinige regelmäßig unsere Fahrzeuge, denn auch das ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.
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