Kleine Gesten mit großer Wirkung

Heute fuhr Tanja (Tagliatella Carbonare) und ich eine Tour und ich bat sie darum, die heutige Tour aus ihrer Sicht zu schreiben.
Hier nun ihre Gedanken und Eindrücke unserer heutigen Tour-
Kleine Gesten mit großer Wirkung
Auf unserer heutigen Tour waren wir zuerst in Wuppertal. Hier und da trafen wir jemanden an, die einen saßen schon an ihrem Platz, andere waren noch unterwegs oder kamen gerade erst zurück.
Manche haben schon gelegen, waren noch wach und begrüßten uns freundlich.
Wir verteilten einiges Warmes und Süßes und blieben auch für Gespräche.
Andere schliefen schon tief und fest, da schauten wir, ob sie gut und warm eingepackt waren und fuhren weiter.
Ein Gespräch blieb mir die ganze Zeit im Kopf.
Wir kamen auf die kleinsten Menschen in der Gesellschaft zu sprechen, den Kindern.
Uns wurde von eigenen Erfahrungen berichtet, wie Kinder auf diese Menschen auf der Straße zu gehen.
„Sie sind viel offener als manch Erwachsene, ihre Blicke sind freundlich und sie haben echtes Mitgefühl.“
„Ihre Eltern ziehen sie oft weg, obwohl die kleinen gerne helfen würden. Manche sind dann traurig, wenn sie einfach weiter müssen.“
„Ein Kind kam mal zu mir und hielt mir einen 20,- Schein hin, den konnte ich gar nicht annehmen. Ich sagte zu ihm, dass es sich lieber etwas davon kaufen sollte, da 20,- echt viel Geld sind. Aber es bestand darauf. Sein Vater erklärte dann, dass es jeden Monat 1,- bis 2,- von seinem Taschengeld an die Seite legen würde und es am Ende des Jahres jemanden schenken wolle.
Was für eine tolle Geste. Mir kamen damals die Tränen.“ Ich spüre die Dankbarkeit in diesen Worten. Von den kleinsten gesehen zu werden, ganz ohne Vorurteile. Davon sollte sich manch Erwachsener mal eine Scheibe abschneiden.
Auch wir erzählten von Erfahrungen mit Kindern, die auf ihre Geschenke zum Geburtstag verzichten und stattdessen mit einem Bollerwagen gepackt durch die Stadt ziehen, um Bedürftigen zu helfen. Wir erzählen, dass Kinder eigenständig mit selbstgebackenen Plätzchen, gebastelten Werken und warmen Getränken, einen Weihnachtsmarkt in der Siedlung zu Stande bekommen und das gespendete Geld an unseren Verein weitergeben. Wir berichten von einer Grundschule, die Spendengelder sammelte und an uns übergab.
Die kleinsten haben die größten Herzen und verstanden, was es bedeutet zu helfen. Wir verabschieden uns mit den Worten. „Pass gut auf dich auf!“, die erwidert werden. Denn den Menschen auf der Straße ist es wichtig, dass auch wir auf uns aufpassen. Eine schöne Geste.
Nach diesem intensiven Gespräch geht es weiter von Wuppertal nach Hagen.
Hier ist es ähnlich, nicht überall treffen wir jemanden an, andere schlafen schon tief und fest.
Und die, die wir noch antreffen, freuen sich über Warmes und Süßes und über ein paar freundliche Worte.
Wir verabschieden uns wieder und wie jedes Mal legt der Herr seine Hand zum Dank auf sein Herz, als wir gehen.
Es bedeutet mir sehr viel.
Es sind die kleinen Gesten, die mich so sehr berühren. Gute Nacht,
Tanja