Samstag, 09.07.2022 – alles begann ganz normal
Samstag, 09.07.2022 – alles begann ganz normal – ok Jens ist morgens früh um 04:00 Uhr mit einem Platten zur Arbeit gefahren und da er nach einer langen Frühschicht ziemlich müde war und irgendwann gerne nach Hause wollte, holte ich ihn ab. Das Fahrrad kam zum Fahrradhändler und wir beide sind noch schnell eine Currydelle essen gegangen.
Die Idee war gut, nur das Essen anscheinend nicht, denn es hat uns beide dahingerafft und die Tour heute Abend stand auf der Kippe.
Eigentlich wollte ich sie schon absagen, doch dann entschieden wir uns doch für eine kurze Tour, mal kurz hier hin und mal kurz dahin aber wer uns kennt, weiß auch das „kurz“ eigentlich ein Fremdwort für uns ist.
Und bevor wir dann richtig durchstarten wollten, wenn auch nur kurz, brachten wir einem weiteren Teammitglied eine Pferdebalsamsalbe, weil hier Rückenschmerzen im Spiel waren oder auch „nur“ ein Nerv, der sich etwas verklemmt hatte.
Mutters Geheimrezept in solchen Fällen ist Pferdebalsam und was nimmt der Sohnemann dann? Genau – Pferdebalsam und wohin gibt er es gerne weiter, weil es wirklich hilft!? Wieder richtig! An seine Teamkollegen, denn wir alle sind mittlerweile Freunde oder sogar schon zu einer kleinen Familie zusammengewachsen und da ist Hilfe untereinander selbstverständlich.
Und dann ging es weiter nach Hagen und dort angekommen, wurden wir bereits herzlichst begrüßt und durften dort einigen Menschen helfen.
Unsere Magenverstimmung hatte Pause, auch wenn der Magen stellenweise fiese Geräusche machte, konzentrierten wir uns auf die Menschen, die unsere Hilfe brauchten.
Danach ging es in den Ennepe-Ruhr-Kreis, von wo wir eine Meldung bekamen, und auch hier konnten wir mit einer warmen Suppe, einem Kaffee und eine Isomatte helfen, damit es nicht mehr ganz so kalt auf dem kalten Boden war.
So schnell wie der Herr, sich auf die Isomatte gelegt hatte und sich wieder eingemummelt hatte, dass hatte ich in dem Tempo vorher noch nicht gesehen.
Und dann war es uns danach, aus welchen Gründen auch immer, in eine weitere Stadt des Ennepe-Ruhr-Kreises zu fahren und auch dort fanden wir zwei weitere Herren, die sich über etwas Warmes sehr gefreut hatten.
Dafür das ich den Text geschrieben habe, ist er ziemlich kurz geblieben, aber wenn ich meinen Magen immer noch so höre, wie er scheinbar gerade aus seiner Pause erwacht, würde ich mich jetzt um 04:00 Uhr dann doch gerne mal aufs Ohr legen – Jens liegt bereits, denn ihn hatte ich schon vorher nach Hause gebracht und trotz Wehwehchen durften wir heute elf Menschen helfen, durch die Nacht zu kommen.
Vielen Dank, dass wir helfen durften.