Taxi nach (N)irgendwo…
Holger schreibt…
Ich fange jetzt zum dritten Mal an zu schreiben oder war es das vierte Mal? Keine Ahnung!
Keine Zeit eben – irgendwas ist ja immer.
Gerade als ich damit fertig war, mir meine Arme einzuschmieren, damit endlich mal auf beiden Seiten die Sehnenscheidenentzündung weg geht, die echt schmerzhaft ist, wollte ich mir was zu essen machen, doch ätschi bätsch – denn das war ein Satz mit x – das war wohl nix.
Das Telefon ging, ein freundlicher Herr fragte, ob wir helfen können – ich schaute auf die Uhr und wollte gerade sagen, dass wir nur in der Nacht helfen, doch dann kam mir in den Sinn, dass wir Freitag Nachmittag haben und was ist Freitags Nachmittags? Ja nichts mehr – Bürgersteige hochgeklappt – nix mehr offen, nix mehr da – also rein ins Auto und auf zu der Meldung.
Der Herr, den ich angetroffen hatte erzählte mir seine Geschichte und die erinnerte mich sehr an einen Film mit Tom Hanks, „Forrest Gump“.
Er war braun gebrannt, hatte lange Haare, einen langen Bart und war sehr freundlich. Seine Sachen war zerrissen und kaputt aber hier schien noch genug Stoff dran zu klaffen, dass es ihm reichte und er nichts neues haben wollte.
Mit Alkohol und Drogen hat er nichts am Hut, ausser früher, als er mit Freunden mal einen über den Durst trank aber auch das ist längst vergessen.
Ich war echt ein bisschen am Verrzweifeln und das sagte ich ihm auch und das, was ihm drauf einfiel, war: „Ihr habt genug getan, denn das, was wir jeden Tag tun würden, wäre ihm genug und er wäre wirklich zu tiefst dankbar dafür, für das, was wir tun.
Wow – ich musste nachfragen, wie er das meint und er sagte mir, dass all das was, wir machen, genug für ihn wäre, was wir ihm geben könnten und er nicht mehr annehmen könnte. Was willste da noch sagen, dazu fällt dir dann nichts mehr ein.
Auf dem Weg nach Hause drehte ich plötzlich um. Ich konnte ihn da nicht so sitzen lassen, aber mitnehmen dürfen wir auch niemanden.
Also rief ich ein Taxiunternehmen an, mit dem wir schon öfters zusammengearbeitet hatten und ich setzte den Herrn in den schicken Benz, zahlte seine Rechnung und ließ ihn zum nächst größeren Bahnhof fahren, in der Hoffnung, ihm damit ein klitzekleines bisschen weitergeholfen zu haben.
EHRENAMT BEI UNSICHTBAR e. V.
Das Ehrenamt bei UNSICHTBAR e. V. besteht nicht ausschließlich aus der Arbeit auf der Straße. Bring dich zum Beispiel in der Fahrzeugpflege mit ein, sortiere, packe und waschen und reinige regelmäßig unsere Fahrzeuge, denn auch das ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.
Werde Teil von etwas Großem – werde ein Teil von UNSICHTBAR e. V.“