Teamplay – Wortfindungsprobleme – Empathie – Mitgefühl – Eis
Teamplay – Wortfindungsprobleme – Empathie – Mitgefühl – Eis
All das war auf unserer heutigen Tour vertreten, auf der ich in Damenbegleitung unterwegs sein durfte.
Teamplay ist in einem solchen Ehrenamt besonders wichtig – der Zusammenhalt zählt da besonders und wenn mal jemand ausfällt, springt ein anderer ein.
Olaf der heute eigentlich mit Tanja (Tagliatella Carbonare) und Marina auf Tour gefahren wäre, ging es nicht so gut – also kurz bescheid gesagt und schon hat sich jemand anderes gefunden, dass war in dem Fall dann ich.
Und dann ging es los, unsere Fahrt die 50/50 sein sollte, nahm sein Lauf
50% einer Fahrt, die lustig war – ja auch das gehört dazu – weiterhin noch lachen zu können, ein bisschen Sarkasmus in den Raum versprühen können und trotzdem nicht vergessen, wofür wir eigentlich rausfahren.
So fuhren wir also mit unserem Fahrzeug entlang der Straßen, durch Hagen und Wuppertal, immer begleitet von unseren „Frontleuchtdingern“, die uns auch Einblicke in „Gebüschreinkrabbellöcher“ gewährten – in denen wir aber heute niemanden finden sollten.
Bei den Menschen, die wir angetroffen hatten, öffneten wir mehrmals das Hochklappdingsi, um an Kaffee, Tee und unter anderem auch einen Schlafsack zu kommen.
Uns kam es manchmal so vor, als würden uns hier und da ein paar Wortfindungsprobleme überkommen, die wir dann zwar später gelöst bekamen, Euch aber nicht vorenthalten wollten.
Es muss nicht immer alles bitterer ernst sein und ja das Leben auf der Straße ist nicht lustig aber das danach und das zwischendurch braucht oftmals Balsam für die Seele und das holen wir uns auf den Fahrten, zwischen den einzelnen Stationen, auf denen wir miteinander reden und auch lachen.
Danach wurde es dann nochmal – was einen ganzen Satz anging, wirklich bitter, denn anstatt zu sagen – lasst uns von Hagen nach Wuppertal durch die Stadt fahren – kam dann dieser Satz dabei heraus.
Wir fahren durch die Stadt, „weil auf der Obdachlos, sieht man so selten Autobahnen“
Wie ihr seht, war die heutige Tour alles, nur nicht normal.
Und dann gibt es da aber auch wieder die andere Seite, die anderen 50%, wo wir bei den Menschen stehen, und ihnen zuhören, uns ihre Geschichten anhören, mit ihnen über Wasserräder in der Wupper reden, die Strom erzeugen, schon ganze Pläne gedanklich dafür erstellen, weil es mal andere Themen sind, die sie auf andere Gedanken bringen, um dann festzustellen – dass eine einfache – ach ne lassen wir das besser – sie einfach auf andere Gedanken bringen, weg von dem dort wie und wo sie leben.
Auch sprachen wir über dem einen seine Krankheit und des anderen sein Versprechen, über unsere neuen Isomatten, die bei den obdachlosen Menschen, wie eine Granate eingeschlagen haben, weil sie einfach klasse sind, sowie auch über einen Wunsch nach einem Schlafsack, den wir gerne erfüllt hatten.
An einer weiteren Stelle ging es einem Herrn nicht so gut, sein Magen machte ihm Sorgen und er musste sich des Öfteren übergeben, einen Arzt lehnte er jedoch ab.
Tanja und Marina machten ihm direkt einen Tee und gaben ihm noch eine Flasche Wasser dazu und auch die beiden Herren, die auf uns zukamen, von denen einer am heutigen Abend von seiner Freundin aus der Wohnung geschmissen wurde und der andere bei ihm bleiben wollte, damit er die Nacht nicht alleine auf der Straße verbringen muss – auch hier gab es gerne einen Kaffee.
Irgendwann dann zum Ende der Tour, brachten wir Marina nach Hause und Tanja und ich gönnten uns dann im Restaurant zur goldenen Möwe noch ein Eis, nachts um 01:00 Uhr –
„Wat mutt, dat mutt“
Und so ging es dann auch für Tanja und für mich nach Hause.
Ein Bild ist heute leider nicht entstanden, dafür musste Buddy unsere Vereinsautoaufpasserstofftierhund herhalten – aber irgendwas ist ja immer.