Tief bewegt
Wie tief bewegt diese Tour war, schreibt Euch Sabine hier, mit ihren Worten.
Es ist 20.00 Uhr und ich bin fast startklar.
Noch eben in warme Schuhe schlüpfen, mich vom Hund verabschieden, Schal, Jacke und was so dazu gehört anziehen, und dann sehe ich auch schon das grün blaue Auto vorfahren.
Heute holt Frank mich ab und wir machen uns auf den Weg einen Gast abzuholen, der uns heute Abend begleitet.
Auf dem Weg Richtung Bochum tauschen wir uns aus, versuchen Fragen zu beantworten und zu vermitteln was es gilt zu beachten auf der Straße gleich.
Am ersten Punkt der Nacht, haben wir zu tun bis wir den Platz ausgemacht, und den Kontakt hergestellt haben.
Das gehört eben dazu, es braucht manchmal Zeit, bis wir da sind, wo wir hinwollen.
Ausgesprochen freundlich und herzlich werden wir begrüßt und kommen ins Gespräch. Die mitgebrachten Schuhe werden mit Freude entgegengenommen, auch ein Winter Schlafsack und eine Isomatte wechseln in seinen Besitz.
Dann geht es weiter Richtung Stadt. Viele Plätze sind immer noch leer.
Nichtsdestotrotz lassen wir keinen Platz aus, es könnte ja sein das jemand zurückgekommen ist und Hilfe gebrauchen kann.
So vergeht die Zeit und wir sind am Ende der Tour wie immer in Bahnhofs Nähe angekommen.
Auch hier machen wir uns auf zu den U-Bahn-Stationen, welche aber leer sind.
Im oberen Teil können wir mit heißem Tee und Suppe unterstützen.
Spät ist es geworden und wir treten den Heimweg an.
Auf dem Rückweg unterhalten wir uns über die Einblicke, die unser Gast mitgenommen hat.
Sie werden glaube ich, nachhaltig in Erinnerung bleiben.
Am Tage ist es schon schwierig ohne Bleibe auf der Straße.
In der Nacht allerdings, und dann im Winter, ist es noch um ein Vielfaches schwieriger und härter.
Trotz alledem, hat auch unser Gast gestern mitbekommen, wie herzlich und freundlich die meisten Menschen draußen auf der Straße sind.
Menschen eben, wie du und ich, wenn man ihnen auch so begegnet, mit Respekt, wohlwollen und Freundlichkeit.
Ebenso wie wir selbst behandelt werden wollen.
Wir setzen unseren Gast zuhause ab und auch ich werde heute bis vor meine Haustüre gebracht.
Dann tritt auch Frank den Weg nach Hause an, noch einen kurzen Abstecher an einem Supermarkt in der Nähe, um zu schauen, ob wir dort vielleicht helfen können, doch niemand war vor Ort und danach ging es dann in den wohl verdienten Feierabend.
Nachdem die Nachricht bei mir eingegangen ist, dass auch Frank gut daheim angekommen ist, trete ich die Reise ins Traumland an.
Weshalb schreibe ich das, wenn wir zurückkommen und uns in unsere Autos setzen oder wie auch immer, und nach Hause fahren, ist es wichtig für uns, das die Menschen die mit uns auf Tour waren, gut daheim angekommen ist. Also schreiben wir uns gegenseitig das alles okay ist.
Wir sorgen uns nicht nur um die Menschen auf der Straße.
Wir sorgen uns auch um unser “ TEAM“, das macht man so, es ist eben wie eine kleine Famlie und ich steh drauf!!!
Es ist Wertschätzung pur, für uns im Team und die Menschen draußen auf der Straße.
In diesem Sinne.
Schaut hin.