Und wieder eine Nacht

Und wieder eine Nacht, mit vielen Menschen und selbst nach 10 Jahren immer wieder neuen Erkenntnissen.

Heute war ich mit Annette unterwegs, ein weiteres Mitglied, das in Zukunft das Straßenfahrzeug unseres Vereins durch die Straßen lenken wird – und das ist auch gut so, denn je mehr wir sind, desto besser können wir helfen.

Jedoch wird sich in Zukunft etwas verändern, das aber bleibt den Vereinsmitgliedern vorbehalten zu erfahren. Auch wenn wir sehr transparent arbeiten, gibt es eben Dinge, die nicht immer für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

Vielleicht magst du ja einfach Mitglied werden und zu einem unserer mittlerweile zweimal im Monat stattfindenden Kennenlerntage kommen. Eine Entscheidung, die du ganz alleine treffen musst.

Jedenfalls wurden Annette und ich dann heute wieder als die erkannt, die im auffällig grünen Wagen durch die Gegend fahren, um denen zu helfen, die Hilfe brauchen. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, zu wissen, dass die Menschen auf der Straße wissen, an wen sie sich wenden müssen, wenn sie jemanden kennen oder sehen, der Hilfe braucht.

Die warme, feuchte Luft sorgte dann auch dafür, dass wir einen Schlafsack, ein Zelt, einige Terrinen und den ein oder anderen Kaffee verteilten und uns im Anschluss an einer Tankstelle noch einen tranken, dabei über dies und das sprachen.

Und dann, als ich nach Hause kam, zündete ich wie fast immer eine Kerze in meinem Fenster an. Sie soll für all die Menschen leuchten, die da draußen sind oder einsam in ihren Wohnungen sitzen, damit sie die Hoffnung nicht verlieren und den Glauben nicht aufgeben, dass es irgendwo am Ende des Tunnels doch noch dieses Licht gibt, das den Weg ebnet.

Es ist nicht nur an besonderen Tagen wie dem Tag des Ehrenamts oder dem Tag der Obdachlosigkeit wichtig, eine Kerze ins Fenster zu stellen. Jeden Tag sollten wir eine Kerze anzünden. Es ist ein kleiner, aber kraftvoller Akt der Solidarität und Erinnerung daran, dass wir füreinander da sind.

Schickt uns ein Bild von eurer Kerze an die 0176 34347385, und wir machen es öffentlich. In dem Augenblick, in dem ihr uns euer Kerzenbild schickt, erlaubt ihr uns, das Bild für den Bereich Social Media zu nutzen. So machen wir diese Geste für alle sichtbar.

Macht mit, um all das sichtbar zu machen, sei es nur durch das Anzünden einer Kerze.

Und zusätzlich möchten wir euch dazu aufrufen, unsere Spendendosen aufzustellen – bei euch im Laden, in der Firma, im Kiosk, in der Pommesbude, beim Friseur, beim Metzger, in der Pizzeria oder überall dort, wo man eine Spendendose aufstellen könnte. Ja, wir leben von Spenden, und jede Spende, die uns erreicht, ist wirklich sehr wichtig, denn nur so können wir weitermachen. Aber warum ist so eine Spendendose so wichtig? Vor allem: Warum sollte überall eine stehen? Weil auf der Dose unser Name steht. Die Menschen werden daran erinnert, dass es obdachlose Menschen gibt. Ihnen wird aber auch gezeigt, dass es uns gibt – die, die eben helfen.

Schreibt uns an, stellt unsere Spendendose bei euch auf, und wir kommen vorbei, bringen sie euch, holen sie ab und übernehmen den organisatorischen Teil. All die Arbeit nehmen wir euch gerne ab.

Danke fürs Hinsehen, danke fürs Dosenhinstellen, danke für das Folgen und Unterstützen unseres Vereins, dem Verein, der seit 10 Jahren im Ennepe-Ruhr-Kreis, Hagen, Märkischen Kreis und Wuppertal denen hilft, die Hilfe brauchen.

Und an alle, die in der Vergangenheit immer wieder sagten, dass eine Kerze niemanden satt macht – vielleicht solltet ihr erstmal selber aktiv werden. Steht auf, tut etwas, helft denen, die wirklich etwas brauchen, und dann können wir irgendwann gerne nochmal darüber reden, was tatsächlich hilft und was die tun, die nichts anderes zu tun haben, als zu kritisieren. Es gibt genug zu tun, wenn man wirklich will – also, fangt an.