Unser Abend begann stressiger als sonst.

Unser Abend begann stressiger als sonst.
Keine Zeit das Auto richtig zu packen, denn wir mussten schnell nach Wuppertal zu einer Meldung.

Die Polizei hatte Holger angerufen und drum gebeten, nach einem Menschen zu schauen, der ohne alles auf der Straße liegen würde. Sie befürchteten, er könne bei der Kälte erfrieren. Denn das war der Abend und würde die Nacht auch werden.

Kalt.

Also nichts wie los und die Tour fing an. Als wir bei dem Herrn ankamen, lag er wirklich ohne alles auf der Treppe eines Eingangs. So statteten wir ihn mit Schlafsack, Isomatte, Schal, Handschuhen und einer warmen Suppe aus. Noch ein bisschen Smalltalk und mit gutem Gewissen ging es weiter. Nachdem wir bei dem ein oder anderen unserer Bekannten waren und wir wussten, dass auch Sie gut über die Nacht kommen, klingelte das Telefon. Wir bekamen die Nachricht, dass Holger einen Rollator organisiert hat.

Diesen wollten wir jemanden geben, der vor kurzem aus dem Krankenhaus entlassen wurde und nun schlecht gehen kann. Zumal er auch Sack und Pack immer dabeihat. Holger war auch so nett uns Sachen, die wir im Lager vergessen hatten, mitzubringen. Also trafen wir uns und tauschten uns kurz aus. Gemeinsam schauten wir noch nach, ob der Herr an seinem Stammplatz ist. Doch das war er nicht.

Mittlerweile schon sehr kalt, setzten wir unsere Fahrt fort. Der Gedanke, dass diese Nacht eventuell jemand erfroren wäre, wenn es nicht aufmerksame Menschen gäbe, lässt uns nicht los. Während der weiteren Tour schauten wir auch immer mal wieder nach dem Herrn, der mittlerweile nicht mehr ohne alles schlief.

Nach einiger Zeit trafen wir auch den Bekannten für den der Rollator gedacht war. Er war an dem Tag nochmal im Krankenhaus und hat dort eine Gehilfe bekommen. Er brauchte unseren Rollator aktuell also nicht. Er war gerührt, dass wir an ihn dachten und uns seinetwegen die Mühe machten.

Er bedankte sich herzlich bei einer Suppe und warmem Tee.

Auch solche Momente lassen einen nicht kalt und beschäftigen uns noch weit nach der Tour.