Was MUSST du tun
Wie immer ein langer Text aber ein Text – der Leben retten kann!
Was MUSST du tun, wenn du eine Person vorfindest, die nicht ansprechbar ist?
In Zusammenarbeit mit unserem ehrenamtlichen Mitglied und hauptberuflichen Rettungssanitäter Pascal Wiegleb, haben wir Dir diese extrem wichtigen Informationen zusammengestellt.
Eine nicht ansprechbare Person!
Das Bewusstsein des Menschen zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, sich räumlich/zeitlich zu orientieren, auf Fragen zur eigenen Person zu antworten und auf Reize (z. B. Schmerz) zu reagieren. Wenn jemand nicht mehr ansprechbar ist, d. h. wenn er auf die oben genannten Fähigkeiten der räumlichen/zeitlichen Orientierung und der Reizempfindlichkeit nicht reagiert, dann wird dieser als „bewusstlos“ bezeichnet. Sollte der Betroffene jedoch reagieren, kannst Du durch gezieltes Befragen nach Beschwerden, Schmerzen, Unfallhergang usw. wichtige Informationen für die notwendigen Hilfeleistungen erhalten.
Wann besteht akute Lebensgefahr?
Bei einer Bewusstlosigkeit sind natürliche Schutzreflexe wie beispielsweise der Schluck- oder Hustenreflex ausgeschaltet. Flüssigkeiten wie beispielsweise Blut oder Erbrochenes können hierdurch in die Atemwege gelangen. Auch ist die gesamte Muskulatur erschlafft, was dazu führen kann, dass die Zunge die Atemwege verschließt. Der Betroffene droht zu ersticken.
Wie erkennst du das?
Keine Reaktion auf deutliche Ansprache und vorsichtiges Rütteln an den Schultern, die Muskulatur ist erschlafft.
Was MUSST du jetzt unbedingt tun?
Sprich und fasse die Person an, um das Bewusstsein zu überprüfen.
Kontaktiere unverzüglich den Notruf unter der Nummer 112
Bei Bewusstlosigkeit laut „Hilfe“ rufen, um Umstehende auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen.
Atmung prüfen!
Atemwege freimachen durch Neigen des Kopfes nach hinten bei gleichzeitigem Anheben des Kinns.
WICHTIG
In dieser Position wird die Atemkontrolle durch Sehen, Hören und Fühlen durchgeführt:
Sehen, ob der Brustkorb sich hebt und senkt.
Das Ohr über Mund und Nase des Betroffenen legen und hören, ob Atemgeräusche vorhanden sind.
Dabei mit der Wange prüfen, ob Luftstrom des Betroffenen fühlbar ist.
Die Atmung wird längstens zehn Sekunden kontrolliert.
Bringe die Person in die stabile Seitenlage
Unbedingt auf Wärmeerhalt achten, wie zudecken, warme Getränke oder beheizte Räume.
Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten, wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen!
Was MUSST du tun, wenn die Person nicht mehr atmet?
Was tun, bei einer eventuellen Reanimation?
Ansprechen und Lebenszeichen kontrollieren:
Ist der Mensch noch bei Bewusstsein?
Atmet er regelmäßig?
Reagiert er?
Wenn er nicht reagiert und nicht atmet:
(1) Den Menschen auf den Rücken legen,
(2) Oberkörper frei machen und
(3) in der Mitte der Brust einen Handballen platzieren.
(4) Die zweite Hand darauflegen,
(5) die Hände verschränken.
(6) Jetzt den Schwerpunkt des ganzen Körpers auf den Druckpunkt legen – also die Schultern über den verschränkten Händen positionieren.
(7) Mit der Kraft des ganzen Körpers den Brustkorb um 5 bis 6 Zentimeter eindrücken – und das 100- bis 120-mal pro Minute.
Worauf kommt es bei der Herzdruckmassage an?
Wer Menschen reanimieren muss, weil das Herz nicht mehr schlägt, sollte zwei Musiktitel im Kopf abspielen: „Highway to Hell“ von AC/DC und/oder „Stayin’ Alive“ von den BeeGees. Beide Lieder haben zwischen 100 und 120 Schläge pro Minute – und damit den perfekten Rhythmus für eine Herzdruckmassage.
Hier noch eine weitere Information, wie sich Alkohol im Zusammenhang mit Kälte verhält?
Der Glaube Alkohol wärmt, ist ein Irrtum:
Er beschleunigt vielmehr die Unterkühlung, weil sich die Gefäße weiten und die Haut besser durchblutet wird. Dadurch werden die lebenswichtigen inneren Organe schlechter mit Blut versorgt. Stark betrunkene Menschen bemerken die Lebensgefahr in eisiger Kälte oft nicht. Sie fühlen sich warm, obwohl ihre Organe vor dem Kollaps stehen. Besonders unter Obdachlosen werde Alkohol fatalerweise häufig als Wärmespender verwendet