Heute Abend
Heute Abend war ich essen, als die Kellnerin vor mir stand und mich anschaute und sagte:
Irgendwoher kenne ich sie, woher kenne ich sie nur?
UNSICHTBAR e. V. – Richtig?
Ich runzelte die Stirn und sagte, dass das möglich ist – könnte sein.
Nach fast 6 Jahren UNSICHTBAR e. V., kann ich mich nicht an jedes Gesicht erinnern aber es könnte sein.
Sie hat uns nicht vergessen und die Hilfe, die wir damals gaben auch nicht.
Schön, wenn man nicht vergessen wird, oder?
Da haben wir wohl alles richtig gemacht.
Danach ging es mit Andreas auf die Straße.
Erst einmal nach Wuppertal und kaum an dem Ortseingangsschild vorbei, auch schon den ersten obdachlosen Herrn getroffen, der aber war gerade kurz wach geworden, hat sich riesig gefreut, brauchte aber nichts.
Danach sind wir ein paar weitere Stellen angefahren, an denen uns Schlafsäcke und TOM’s dankend abgenommen wurden und immer das Gespräch sehr willkommen war.
Irgendwann war es dann spät geworden und wir wollten eigentlich nach Hause aber entschieden und dann doch noch für eine Runde durch den Ennepe-Ruhr-Kreis.
Das Ziel war Witten, eine Stadt die zu dem Zeitpunkt auf einer Seite schon schlief aber auch der anderen Seite noch voller Leben war.
Dort haben wir eine Person auf einer Parkbank entdeckt aber wie sich rausstellte saß der Herr dort nur und genoss die Ruhe der Nacht, weil er keinen Balkon hat und deshalb nahm er sich die Parkbank als Ersatz aber auch hier führten wir ein sehr interessantes Gespräch.
Danach gab es noch einen leckeren Latte Macchiato und auf dem Weg nach Hause entdeckten wir an einer Bushaltestelle dann noch eine Person, bei der wir uns nicht ganz sicher waren ob alles in Ordnung war.
Also Blinker raus, Warnblinklicht an und einfach hin und gefragt.
Es wird kalt, sagte er aber auch Durst hatte er.
Der Kälte sind wir mit einem Schlafsack entgegengekommen und dem Durst, mit Wasser.
Und jetzt – jetzt geht’s ins Bett – der Tag war lang und die Müdigkeit klopft an.
Gute Nacht