Leuchtturm

Es ist eben so, wenn man mit einem Leuchtturm durch die Gegend fährt. – Da wirste eben des öfteren mal angesprochen.
Wie gerade eben auch, als ein Herr, der scheinbar auf seine Frau im Auto gewartet hatte, auf mich zu kam und fragte ob ich einen Augenblick Zeit hätte?
Klar – wir haben doch immer Zeit 🙄😊
Er hat gestern auf plus/minus im Fernseh einen Bericht gesehen und auch wenn seine Frau sagte, Heinz reg dich nicht so auf – aufgeregt habe er sich trotzdem.
Man könne sich schließlich nicht alles von seiner Frau verbieten lassen 😂 – setzte er noch hinten dran.
Was wir denn so machen würden?
Ein Dejavu – ich glaube diese Frage habe ich schonmal gehört. 😊
Also erzählte ich ihm was UNSICHTBAR e. V. so alles macht und dann sagte er plötzlich.
Ok, Herr Brandenburg, kommen wir mal auf den Punkt.
(Wir hatten uns vorher, vorgestellt – ich war der Herr Brandenburg und er war Heinz)
In dem Augenblick hätte ich gerne einen Spiegel gehabt, denn meine Blicke müssen ziemlich komisch gewesen sein, als seine Stimme plötzlich lauter wurde.
Sagen sie mal, sagte er.
Helfen sie auch denen, die da mit dem Wasser zu tun hatten?
Den Flutopfern, also genauer genommen, den Menschen, die durch die Katastrophe bedürftig geworden sind, fragte ich.
Ja, genau die – helfen sie da auch?
Machen wir, sagte ich.
Dann kratzte er sich an seinem Bart und sagte:
Dann werden sie mir jetzt beantworten können, was sie mit all dem vielen Geld gemacht haben, dass sie ja dann wohl auch gespendet bekommen haben?
Ich lächelte ihn an und sagte:
Sie meinen um die 6000,00 Euro, die auf unserem Flutopfer Konto waren?
Ne, sagte er – da war doch die Rede von ganz anderen Summen, ja was ist denn damit, was haben Sie denn damit gemacht?
Wer fragt, bekommt Antworten!
Ich sagte, dass wir nicht zu denen gehören, dessen Konten übergelaufen sind, wir gehören aber zu denen, die auch jetzt noch, wo kein Geld mehr für diesen Zweck vorhanden ist, trotzdem weiterhelfen werden und das in dem Augenblick, in dem Hilfe gebraucht wird.
Sagen sie mal, sagte er und auch das er das großartig finden würde aber die gestern im Fernseher haben was anderes gesagt.
Ich lächelte ihn an und sagte, dass wir uns von dem was da gesprochen wurde aber in keinster Weise angesprochen fühlen, denn wir haben aus der Soforthilfe auch eine solche gemacht, was andere tun – darüber mache ich mir keine Gedanken – wichtig für mich und unserem Verein ist, dass denen geholfen wird, denen es schlecht geht und das diese Menschen „erst einmal“ (auch wenn sich das doof anhört) Land sehen und weitermachen können.
Und ob unser Flutopferkonto nun leer ist oder in China ein Sack Reis umkippt 🙄 wenn Hilfe benötigt wird, sind wir da.
Dazu haben wir uns entschieden und wir stehen zu dem was wir sagen!
Dann ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund, die sagte:
Soll ich wieder alles alleine tragen oder könnte der gnädige Herr mal mit anpacken?
Ich muss los, sagte er – helfen – und ihnen Herr Brandenburg, ihnen wünsche ich Gottes Segen.
uff – ok – ja – Danke – es war ein schönes, wenn auch nur sehr kurzes Gespräch.
In diesem Sinne – Euch noch allen einen schönen Abend