Gestern auf der Tour gab es für mich (Sina) mal wieder eine neue Konstellation.
Gestern auf der Tour gab es für mich (Sina) mal wieder eine neue Konstellation.
Raus ging es mit Holger und zum ersten Mal mit Tanja. Veränderungen verbinde ich persönlich mit positiver Vorfreude. Es fühlt sich meist gut an, wenn mal wieder frischer Wind im Alltag weht.
Wahrscheinlich geht es vielen Menschen so. Die Aussicht auf einen Job, eine neue Frisur oder eine neue Wohnung fühlt sich aufregend an, auch wenn es zum Teil einen Sprung ins kalte Wasser bedeutet.
Aber was, wenn die Veränderung nicht selbst gewählt wurde? Was passiert mit uns, wenn wir keinen Einfluss auf komplett andere Lebensumstände haben? Lebensumstände, die uns an den Rand der Verzweiflung treiben.
Stell dir vor, du kommst von heute auf morgen nicht mehr in dein Zuhause, bist ohne eigenes Verschulden ohne Dach über dem Kopf. Kaum vorstellbar, eigentlich geht das doch gar nicht. Wie schnell das aber doch passieren kann, erfuhren wir gestern auf unserer Tour.
Wir besuchten einen jungen Mann, dessen Vermieter ihm aus heiterem Himmel zum 31.12. die Wohnung kündigte. Das allein ist schon schlimm genug. Noch unvorstellbarer ist aber, dass es seinem Vermieter offensichtlich nicht schnell genug gehen konnte und er ohne Vorankündigung das Schloss der Wohnungstür wechselte. Eigentlich fehlen mir ab hier die Worte, doch die Geschichte geht leider noch weiter.
Ausgesperrt aus seinem absoluten Safeplace, muss er auch noch mit ansehen wie der Vermieter all sein Hab und Gut auf die Straße stellt.
Dass das komplette Vorgehen verboten ist, leuchtet jedem ein, passiert jedoch trotzdem.
Was überhaupt nicht einleuchtet ist, dass er in seiner ganzen Verzweiflung auch noch miterleben muss, wie seine heimatlosen Habseligkeiten plötzlich verschwunden sind.
Absolut unverschuldet wird dieser junge Mann von heute auf morgen gemeinsam mit seinem Hund zu einem Wohnungslosen.
Immer wieder begegnen uns diese Schicksale, die absolut sprachlos machen und ein Gefühl der Ohnmacht hinterlassen. Gleichzeitig kennen wir alle die Stimmen, die sagen, dass man in Deutschland nicht einfach so wohnungs- oder obdachlos werden kann. Umso erschreckender wie schnell es eben doch passieren kann. Je häufiger ich diese Geschichten erlebe, desto dankbarer bin ich für jeden Tag, an dem ich meiner Familie und mir diesen sicheren Ort bieten kann. Und dankbar bin ich auch, einen Verein zu unterstützen, der genauso schnell auf unvorhersehbare Veränderungen reagiert und diesen schrecklichen Fall zumindest mit einem kleinen Sprungtuch versucht, abzufedern.
Kraft geht raus an alle Menschen, die aktuell mit verängstigenden Veränderungen kämpfen müssen.
Update: Der Herr hat sich Hilfe geholt. Über Details darüber berichten wir nicht.