Heute ging es mit Regine Sonnleitner und Alexandra auf gemeinsame Tour.
Heute ging es mit Regine Sonnleitner und Alexandra auf gemeinsame Tour.
Alexandra ist neu dazu gekommen und sie interessiert sich sehr für das was wir machen, wie wir es machen und auch, warum wir es machen.
Wie bei vielen neuen Menschen, die zu uns kommen, standen auch viele Fragen auf dem Programm, die alle nach Antworten suchten und die wir gerne beantwortet hatten.
Regine hatte heute einen Clown gefrühstückt, aber auch das war in Ordnung, denn wenn es nicht am Tag, die Arbeit ist, die stresst – sind es spätestens die derzeitigen Nachrichten, die dann gewaltig stressen.
Was aber über all den ganzen Stress hinüber ging, war das Buch, dass Regine geschrieben hat und für das sie heute das erste Musterexemplare dabei hatte.
Ich habe auch eins bekommen, ein Buch in dem mein Name steht, in dem der Name unseres Vereins steht und in dem schon bald viele Menschen blättern und lesen können, um Fragen rund um die Obdachlosigkeit auf eine ganz andere Art und Weise beantwortet bekommen.
Vielen Dank an dieser Stelle an Regine, dass sie meiner Inspiration und meinen Ideen gefolgt ist und ein Buch über Obdachlosigkeit so umgesetzt hat, dass es auch die Kleinsten unserer Gesellschaft lesen und verstehen können und werden.
Irgendwann war dann aber auch der Clown gegessen, und zwar dann, wenn wir bei den Menschen ankamen, die wir auf der Straße besuchten.
Einige von ihnen war schon am Schlafen, andere kurz davor, ein anderer freute sich über seine neue Wohnung und ein anderer wiederum schien verschollen – hier werden wir natürlich unsere Augen und Ohren aufhalten und zusehen, dass wir in schnellstmöglich wiederfinden, um zu wissen, was mit ihm ist.
Dann fuhren wir zu einem Herrn, der sich eigentlich immer ganz muckelig zudeckt, um der Kälte zu entgehen und als wir dann ankamen, setzte er sich auf und freute sich über zwei Suppen, einen Kaffee und einer großen Flasche Wasser.
Hier war heute ganz viel Redebedarf und er und die beiden Damen, kamen auch ganz schnell mit ihm ins Gespräch.
Nach einiger Zeit sagte ich dann, dass ich wüsste, dass wenn wir fahren würden, er sich mit seinen Suppen und dem Kaffee wieder einmuckeln würde und er doch bitte nicht länger ohne Hemd dort in der Kälte sitzenbleiben soll, nur um uns gegenüber höflich zu sein.
Es ist doch gar nicht kalt, also ein bisschen schon, ok ein bisschen kalt ist es tatsächlich, sagte er und das war dann das „go“ weiterzufahren und kaum saßen wir im Fahrzeug, hatte er sich schon wieder eingemuckelt und in aller Ruhe und vor allem warm – seine Sachen zu essen und zu trinken.
An einem anderen Ort trafen wir auf eine uns bekannte Dame, die sich morgen eine Wohnung anschauen wird und die so sehr glücklich darüber war uns zu erzählen, wie sehr sie sich darauf freuen würde.
Schon bei unserem letzten Besuch bei ihr, kamen wir auf ein Thema, dass ihre Augen größer werden ließen – es ging um einen Schminktisch – etwas ganz Eigenes, an das sie sich in Zukunft, wenn alles gut gehen sollte, dann setzen kann, um sich zu schminken, was sie trotz ihrer jetzigen Lage immer und immer wieder so gerne tut.
Heute machte ich ein Deal mit ihr und versprach ihr einen Schminktisch, wenn sie es dann auch wirklich so ausführen würde, wovon sie heute noch geträumt hat.
Hartz4, Krankenkassenkarte und ein Wohnungsbesichtigungstermin sind schon alles in trockenen Tüchern, jetzt muss nur noch der Vermieter mitspielen und dann könnte sie nach langer Zeit, weg von der Straße – zurück in die Normalität.
Unser Deal war – schaffst du das ein halbes Jahr lang und baust dann da drauf auf, schenken wir ihr einen Schminktisch.‘
Ab diesem Augenblick wurden ihre Augen noch größer, als sie es eigentlich schon vorher waren und der Deal stand – wir werden sehen, was daraus wird.
Und dann beendeten wir unsere Tour – ich hüpfe jetzt wieder ins Bett, wo ich eigentlich auch hingehöre und meine beiden Damen, die mich auf dieser Tour so super begleitet haben, sind nun auch schon zu Hause angekommen.
Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht.